Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Geschichtstabellen - S. 74

1882 - Berlin : Gaertner
74 Frankreich. hausen, im h. Elsafs, die Cimbern vorher bei Arausio, dem h. Orange» in der Provence. Während der Völkerwanderung drangen in Gallien zuerst Vandalen, Alanen, Sueven verheerend vor, die Westgoten unter den Nachfolgern Alarichs besetzten die Südhälfte. Toulouse, an der obern Garonne, wurde die Hauptstadt eines neuen Reiches. König Theoderich, der Bundesgenosse der Römer im Kampfe gegen den Hunnenkönig Alarich, fiel in der Völkerschlacht bei Chalons an der Marne. Um diese Zeit drangen die Franken im Norden allmählich bis in die Nähe von Paris vor, liefsen sich die Burgunder um die Rhone nieder, flüchteten Gelten aus Britannien nach der westlichen Steilküste, der h. Bretagne; einige Jahrhunderte später liefsen sich nördlich davon, in der h. Normandie, Normannen unter Rolf nieder. Von Chlodwig, der den letzten römischen Statthalter Syagrius bei Soissons an der Aisne, einem rechten Nebenflüsse der Seine, schlug und durch den Sieg beivougle, nördlich von Poitiers, die Westgoten zurückdrängte, bis nach dem Tode Karls des Grofsen war das h. Frankreich mit dem h. Deutschland verbunden. Noch unter den ersten Capetingern war jenes Land unter viele ziemlich selbständige Fürstengeschlechter geteilt, die größte Verschiedenheit bestand zwischen dem Süden und Norden: dort das Königreich Nieder - Burgund, die Provence, die mächtigen Herzoge von Toulouse und Aquitanien, hier die von Francien, dem h. Isle de France, welche als Capetinger auf den Thron stiegen, von Burgund, die Herzöge der Normandie, welche auch die Lehnshoheit über die Bretagne erhielten, und nachdem sie die Krone Englands erlangt hatten, auch Poitou und Guienne erwarben. Noch zur Zeit der re-formatorischen Bewegungen in Europa hatte der König gegen den mächtigen Adel zu kämpfen, gegen den Bourbonen Anton, der zugleich König von Navarra war, den Prinzen Ludwig von Conde — Stadt und Stammschlofs an der belgischen Grenze —, Coligny aus dem Hause Chatilion — französische Stadt in der Bourgogne —, den Herzog von Mayenne — Stadt und Herzogtum an der Maine —. Auf Seite des Königs war der Herzog von Alen^on, in der Normandie; die Grafschaft Valois, von der das Königsgeschlecht den Namen hatte, lag in Isle de France, die Hauptstadt der Grafschaft war Soissons. Avignon und die Grafschaft Venaissin, an der Rhone, gehörten lange dem Papste. Jedoch verstanden es nicht nur die Könige durch Kauf und Erbschaft die einzelnen Länder mit der Krone zu verbinden, wie die Dauphine, sondern auch durch Eroberungen die Grenzen zu erweitern. Moritz von Sachsen verriet an Frankreich Metz, Toul und Verdun — bekannt durch den Teilungsvertrag —; im westfälischen Frieden kamen dazu die österreichischen Besitzungen im Elsafs. Ludwig Xiv. erweiterte durch seine Raubkriege die Grenzen im Norden — Lille u. a. Städte durch Vauban befestigt —, nahm die Franche Comte im Frieden von Nym-wegen. Bei Gelegenheit des Spanischen Erbfolgekrieges wurde der Übergang Lothringens an Frankreich vorbereitet, von dem nur 2/s durch den letzten französisch-deutschen Krieg wiedergewronnen ist. Am Anfänge der Revolution wurde dem Papste Venaissin und Avignon entrissen. Unter Napoleon I. umfafste einmal das französische Reich 130 Departements, nämlich ganz Holland, Oldenburg, die Hansestädte, einen großen Teil Westfalens, das nördliche und mittlere Italien und die
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer