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1881 -
Berlin
: Weidmann
- Autor: Jaenicke, Hermann
- Sammlung: Kaiserreich Geschichtsschulbuecher
- Schultypen (WdK): Höhere Lehranstalten, Gymnasium, Realschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Antike
66 Die Griechen.
Recht für seine gefährlichsten Feinde hielt (die philippifcheu Reden des Demosthenes). Seine Angriffe auf Perin th und Byzanz wurden zunu von den Atheneru (Chares, Phoeion) zurückgewiesen; um so glücklicher war er aber in dem neuen heiligen Kriege. Die Locrer von Amphissa hatten nämlich delphisches Gebiet in Besitz qo nommen und angebaut; die Amphiethoneu Versammlung, an der Aschines teilnahm, beschloß sogleich, Philipp zum Feldherrn gegen ste zu erwählen. Er zerstörte Amphissa, besetzte aber auf dem Rückmärsche unerwartet Elatea, den „Schlüssel zu Mittelgriechenland". Darüber entstand großer Schrecken in Athen. Demosthenes begab sich nach Theben und brachte zwischen beiden Staaten einen Bund zustande; Corinth u. a. Mittelstaaten schlossen sich demselben an. Den Friedensversicherungen Philipps traute man nicht; das Bundesheer vereinigte sich in Böotien, und hier kam es zur Entscheidungsschlacht von Chäronea 338. Im Bundesheere fehlten tüchtige Feldherren und die Einheit der Kriegsleitung; dagegen war Philipp ein vorsichtiger und erfahrener Kriegsmann^ der feine ,-i.uippen ganz in der Hand hatte. Sein 18 jähriger Sohn Alexander, von erprobten Feldherren umgeben, brachte zuerst die Thebaner zum Weichen; dann wars sich Philipp ans die Athener und schlug auch diese in die Flucht.
[Der Untergang griechischer Freiheit. Ende Philipps 336.] Die Athener gaben aber noch nicht alles verloren: sie rüsteten aufs neue mit der größten Anstrengung ihrer Kräfte. Philipp selbst bot ihnen dagegen den frieden an, und da die Bedingungen günstig waren, so fand man sich in das Unvermeidliche und schloß den Frieden ab: Athen sollte aus die Seeherrschaft verzichten, seine Selbständigkeit aber behalten. Herrischer verfuhr Philipp gegen Theben; die Stadt mußte eine macedonifche Besatzung bei sich aufnehmen und die böotischen Städte aus ihrer Botmäßigkeit entlassen. Ebenso stellte Philipp in der Peloponuesus die Selbständigkeit aller kleinen Staaten und Städte her und ließ sich endlich auf einer allgemeinen griechischen Versammlung in Corinth zum unumschränkten Obetseldherrn gegen die Perser „die alten Nationalfeinde der Hellenen" ernennen. — So beließ Philipp zwar allen griechischen Staaten die Freiheit; in allen Kämpsen aber der Griechen untereinander oder gegen fremde Völker waren sie ihm zur Heeresfolge verpflichtet und feinem Willen unbedingt unterworfen. —