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1. Geschichte Deutschlands von der älteren Zeit bis zur Gegenwart - S. 39

1901 - Berlin : Rentel
— 39 - diese sich verteidigen wollten, verwies der Greis seinem Gefolge alle Kampslust und sprach: „Laßt ab vom Kampfe, denn wir sollen nicht Böses mit Bösem, sondern Böses mit Gutem vergelten." Die neben ihm stehenden Priester ermahnte er mit den Worten; „Seid stark, meine Brüder, und laßt euch nicht schrecken von denen, welche den Leib töten aber die Seele nicht mögen töten! Hofft aus den ewigen Lohn, der euch alsbald zu teil wird!" Als er diese Worte gesprochen hatte, stürzten auch schon die Feinde daher und erschlugen deu Bonifatins nut seinem ganzen Gefolge. Die Leiche des Apostels wurde später im Kloster zu Fulda, welches auf seinen Wunsch erbaut war, beigesetzt. 33. Klosterschulen. Fulda. Nachdem Bonifatins das Kloster zu Fritzlar errichtet hatte, gründete man auf feine Veranlassung auch das Kloster zu Fulda, dessen erster Vorsteher der Abt Sturmi wurde, welcher aus Bayern stammte. In dem Kloster zu Fulda errichtete man auch eine Schule, die zwei erprobte Mönche verwalteten. Nach dem Tode^des Bonifatins gelangte diese Lehranstalt zu hoher Blüte. In jener Schule erhielten die Jünglinge, welche sich dem Priesterstande widmen wollten, ihre geistliche Ausbildung. Überhaupt wurde Fulda die bedeutendste Unterrichtsanstalt in Deutschland. Berühmte Schulen waren auch im Kloster zu St Galleu in der Schweiz und im Kloster zu Reichenau, aus einer Insel des Bodensees. In den Nebengebäuden der Klöster unterrichtete man auch solche Schüler, die sich nicht dem geistlichen Stande widmen wollten. Neben andern Wissenschaften pflegte man hier besonders die lateinische Sprache; Volksschuleu in unserm Sinne gab es in jener Zeit noch nicht. In Franenklöftern. Damals gab es auch bereits Frauenklöster, iu welchen die Wissenschaften eine Pflegestätte fanden. Bewährte ältere Nonnen leiteten hier den Unterricht. Die Schülerinnen übten sich im Lesen, Schreiben und Singen. Auch mußten sie den Psalter und bestimmte Gebete lernen. Sowohl die Nonnen, wie auch solche Mädchen, die nur für eilte bestimmte Zeit die Klosterschule besuchten, eigneten sich mitunter eine gelehrte Bildung an. Außer in den Wissenschaften wurde auch Unterweisung im Spinnen, Nähen. Sticken, Weben und Malen gegeben. 34. Die fränkischen Hausmeier. Tie Hausmeier. Tie Nachfolger Chlodwigs waren grausame Herrscher und sanken durch ihre Laster so tief, daß sie allmählich ganz untüchtige Regenten wurden. Es feint so weit, daß sie ihrem Major domus, Hausmeier, die Regierung überließen. Ter König erschien nur einmal im Jahre öffentlich vor dem Vvlke. Nach alter Sitte fuhr er alsdann auf einem mit Ochsen bespannten Wagen und nahm die herkömmlichen Geschenke vom Volke entgegen, während der Hausmeier mit dem Kriegsschwert neben ihm stand und alle königlichen Rechte und Pflichten ausübte. — Tie berühmtesten Hausmeier der Franken waren: Pippin von Heriftal, Karl Martell und Pippin der Kleine oder Kurze. Pippin von Heriftal, der Hausmeier von Austrasien, geriet mit dem Hausmeier von Neustrien in einen Streit. Es kam zwischen beiden Reichen zu einem Kriege; bei Testri an der Somme in der Nähe von St. Quentin besiegte Pippin (687) seinen Gegner und nahm daraus auch
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