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1. Geschichte Deutschlands von der älteren Zeit bis zur Gegenwart - S. 56

1901 - Berlin : Rentel
— 56 — ihr Gebet verrichtet hatte, besuchte sie die Kranken und Schwachen der Nachbarschaft. Sie förderte die Gründung von Klöstern, um durch dieselben auf die rohen Sitten der Volksmenge veredelnd einzuwirken. Heinrich sagte bei seinem Tode: „Wahrlich, keinem Manne ward je ein so frommes und treues Weib gegeben, als du bist." — Als ihre Söhne nach des Vaters-Tode in Streit gerieten, ruhte sie nicht eher, bis eine Versöhnung zu stände kam. Förderung der Bildung. Auf Mathildens Wunsch hatte Heinrich I. zu Quedlinburg ein stattliches Kloster bauen lassen. Diese Stätte war die erste Bildungsanstalt, welche das Sachsenvolk seiner Königin verdankte. Die hohe Frau wollte, daß die Edelfräulein in der Töchterschule dieses Klosters gottessürchtig und in allerlei nützlichen Handarbeiten erzogen würden. In ihrem eigenen Hause war die Königin der Klosterschule ein Vorbild, indem sie ihre Dienerinnen unterwies und den Psalter lesen lehrte. In diesem Stifte entschlief die Königin in hohem Alter und wurde daselbst neben ihrem Gemahl bestattet. Ihre Enkelin Mathilde, die Tochter Ottos des Großen, war die erste Äbtissin in Quedlinburg und wirkte durch ihre hohe Bildung sehr segensreich. Unter ihrer Leitung ist manches Edelfräulein erzogen worden. Auch erhielten solche Knaben, die sich dem geistlichen Stande widmen wollten, hier oft den ersten Unterricht: denn es war überhaupt in jener Zeit Sitte, daß die Büblein von „klngen Mägden" und Frauen „die Buchstaben und den Psalter" lernten. 47. Otto I., der Große. 936—973. Ottos Krönung. Als Heinrich I. gestorben war, wurde dessen Sohn Otto I. von den deutschen Fürsten zum Könige gewählt. Zu Aachen fand die Krönung statt. Nach alter Sitte dienten ihm die Herzöge persönlich und versahen die Erzämter. Der Erzkämmerer sorgte für Wohnung und Bewirtung der Festgäste; der Erztruchs.eß setzte die Speisen auf den Königstisch; der Erz mund schenk schenkte den Wein ein, und der Erz-marschall sorgte für das Obdach der Rosse. Kämpfe im Reich. Mit den Großen des Reiches und selbst mit eigenen Verwandten hatte er schwere Kämpfe zu führen. Sein jüngerer Bruder Heinrich lehnte sich wiederholt gegen ihn auf und erhielt zweimal auf Fürbitten der Mutter Mathilde Verzeihung. Als er sich nochmals bei einer Verschwörung gegen den König beteiligte, wurde der Plan entdeckt; die anderen Verschwörer traf die Strafe der Hinrichtung, während Heinrich entfloh. Als er sich später vor Otto niederwarf und um Verzeihung bat, hob der König ihn gerührt ans, verzieh ihm und schenkte ihm außerdem das Herzogtum Bayern. Krieg gegen die Wenden. Zu Ottos Zeit hatten sich die Wenden wider die Herrschaft der Deutschen empört und die Feste Brennabnrg zurückerobert. Da schickte der König den Sachsenherzog Hermann Billung und den Markgrafen Gero gegen die Feinde. Erst nach vielen Kämpfen gelang es, den Widerstand zu dämpfen. Schlacht auf dem Lechfelde bei Augsburg. 955. Die Ungarn sielen von neuem in Deutschland ein. Sie drohten übermütig, daß ihre Rosse die deutschen Ströme austrinken sollten. Auf dieses rohe Volk bezog sich damals in Deutschland das Wort: „Kleiner Huf und kleines Roß, Krummer Säbel, spitz Geschoß — Blitzesschnell und sattelfest: Schirm uns, Herr, vor dieser Pest."
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