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1. Geschichte Deutschlands von der älteren Zeit bis zur Gegenwart - S. 66

1901 - Berlin : Rentel
dahin, daß die Bischöfe und Äbte in Gegenwart des Kaisers oder seines Gesandten zu wählen seien. Dem Recht der Belehnung mit Ring und mit Stab entsagte der Kaiser und behielt sich nur die Belehnung mit dem Scepter über die weltlichen Güter dieser Kirchenfürsten vor. Damit war der lange Streit um das Jnvestiturrecht zur Freude aller wohlgesinnten Christen beendigt. — Heinrich starb in der Blüte seiner Jahre, und mit ihm erlosch der Stamm der sränkisch-salischen Kaiser. 56. Die Mreuwge. 1096—1291. Ursachen der Kreuzzüge. Schon seit Jahrhunderten war es Sitte, daß fromme Christen eine Reise nach dem heiligen Lande machten, weil sie wähnten, da, wo der Erlöser einst gewandelt hatte, andächtiger beten zu können. Solche Reisen nach dem heiligen Lande wurden Wallfahrten genannt; die Reisenden selbst hießen Pilger. Bis gegen das Ende des elften Jahrhunderts hatten die Besitzer des heiligen Grabes, die Türken, die Christen auf ihren Wallfahrten nicht gestört; jetzt aber fingen sie an, die (Schriften zu bedrücken. Peter von Amiens [antjmtg]. Um jene Zeit machte auch ein Mönch, Peter von Amiens, eine Wallfahrt nach Jerusalem und wurde von den Türken gemißhandelt. Da entstand in ihm der Vorsatz, zur Befreiung des heiligen Landes aus den Händen der Ungläubigen sein Möglichstes zu thun. Barfuß und barhaupt, auf einem Esel reitend, in der einen Hand das Bild des gekreuzigten Heilandes, in der andern den Brief des Patriarchen von Jerusalem, durchzog er das Abendland und schilderte mit lebhaften Farben das Elend der Christen in Jerusalem. Er kam auch nach Italien zu dem damaligen Papst Urban Ii., der ihn aufmunterte, in feinem Eifer fortzufahren, und ihm feinen Beistand versprach. Die Kirchenversammlung zu Clermont [klärmoug]. Der Papst hielt eine große Versammlung zu Clermont in Frankreich ab, wo er die Christen aufforderte, das heilige Land den Türken zu entreißen. Sämtlichen Teilnehmern versprach er Vergebung der Sünden. Alle riefen begeistert aus: „Ja, Gott will es!" Wer teilnehmen wollte, heftete sich ein rotes Kreuz aus die Schulter, wovon diese Kriege den Namen Kreuzzüge erhalten haben. Rüstungen. Alles rüstete sich: Ritter und Knecht, Geistliche und Laien (Nichtgeistliche), Männer und Weiber, Greise und Kinder. Der Ritter trimmte schon von seinen Heldenthaten und deu unermeßlichen Schätzen ans Erdeu und im Himmel. Der leibeigene, hart gedrückte Bauer verließ freudig Pflug und Egge, um sich in einem andern Weltteil die Freiheit und den Himmel zu erkämpfen. Alle Schuldner sollten von ihrer Schuld keine Zinsen zahlen, so lange sie im heiligen Lande wären. Für die Zurückbleibenden sollte väterlich gesorgt werden, und Geld und Gut versprach die Kirche in treue Verwahrung zu nehmen, und den Wiederkehrenden unbeschädigt zurückzugeben. Dabei ließ sich leicht voraussehen, daß ein großer Teil der Ausziehenden nicht heimkehren würde. Peter und Walter. Schon im Frühjahr des Jahres 1096 erschien Peter an der Spitze von 15 000 Menschen, und als er weiter zog, vergrößerte sich der Haufeit immer mehr, so daß er ihn teilen mußte; er übergab die eine Hälfte einem französischen Ritter, Walter von Habe-nichts, so genannt wegen feiner Dürftigkeit. Doch diese Scharen zogen ungeregelt und ohne Ordnung daher. Ihren Weg nahmen sie durch
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