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1. Geschichte Deutschlands von der älteren Zeit bis zur Gegenwart - S. 73

1901 - Berlin : Rentel
k - 73 — Haupt auf einen Marmortisch, durch welchen auch der feurige Bart gewachsen ist. Nach je hundert Jahren erwacht er und schickt einen Edelknaben vor das Schloß, daß er sehe, ob die Raben noch um den Berg fliegen. Geschieht das letztere, so muß Barbarossa noch weitere hundert Jahre schlafen. Wenn aber die Raben nicht mehr um den Berg fliegen, _ dann wird der Kaiser hervorkommen und das deutsche Reich wieder groß und herrlich machen. Die Hoffnungen, welche in dieser Sage ausgedrückt sind, haben sich in dem deutsch-französischen Kriege erfüllt; denn Kaiser Wilhelm I. hat das deutsche Reich wieder groß und mächtig gemacht, und die Raben (unsere Feinde), welche uns bisher bedrohten, sind zum Schweigen gebracht. 61. Richard Uölvenher?, König mm England. 1189—1199. Belagerung von Aeeon. Als Friedrich Barbarossa gestorben war, kehrte die Mehrzahl der Deutscheu heim. Deu Rest führte sein Sohn Friedrich bis vor Accon (Ptolemais oder Acre). , Hier ereilte ihn der Tod, nachdem er den Orden der Deutschen Ritter gegründet. Nach ihm führte Leopold vou Österreich die Deutschen an und that Wunder der Tapferkeit. Accon fiel, nachdem auch die Franzosen und Engländer (letztere unter Richard Löwenherz) zur See dort angekommen waren. Als jedoch unter den Verbündeten Zwistigkeiten ausbracheu, zog Leopold mit den Deutschen ab. Richard vor Jerusalem. Richard rückte weiter vor und schlug den ägyptischen Sultan Saladin, welcher Jerusalem beherrschte. Er aber wollte nun gegen Jerusalem ziehen. Einmal ging er mit wenigen Begleitern auf die Jagd und geriet in einen türkischen Hinterhalt. Er hieb wie ein Rasender um sich; allein seine Begleiter waren schon alle bis auf einen gefallen, und der Türken waren viele. Da rief plötzlich dieser eine: ich bin der König!" Sogleich ließen die Türken Richard los und nahmen jenen gefangen. Saladin lobte ihn, als er die List erfuhr, behandelte ihn sehr edel und wechselte ihn nachher gegen zehn Araber aus. Richard indes, schon im Angesicht Jerusalems, ward von seinen Fürsten genötigt, umzukehren. Er wandte sein Gesicht unwillig von Jerusalem ab und rief: „Wer den Mut nicht hat, des Heilands Grab zu befreien, verdient auch nicht, es zu sehen!" Richards Gefangenschaft. Er schloß mit Saladin Frieden und segelte nach Europa zurück. Aber seine Tapferkeit blieb noch lange im Andenken des Volks. Die Mütter schreckten noch nachher die Kinder mit dem Rufe: König Richard kommt! — Unterwegs nun traf ihn ein Sturm; fein leichtes Schiff ward in den Meerbusen von Venedig getrieben, und er mußte bei Aquileja ans Land steigen. Um keine Zeit zu verlieren, weil in seinem Königreiche Unruhen ausgebrochen waren, entschloß er sich, als Pilger verkleidet zu Land durch Deutschland zu reisen. In Wien aber ward er erkannt; der Herzog Leopold von Österreich, der den ehemaligen Streit nicht vergessen hatte, ließ ihn gefangen nehmen und lieferte ihn auf Verlangen an den damaligen deutschen Kaiser, Heinrich Vi., aus, der ihn in der Burg Trifels in der Pfalz gefangen setzen und bewachen ließ. Philipp von Frankreich gab Geld, damit er ihn noch länger gefangen hielte, um während der Zeit Richards Länder plündern zu können. Blondel (Sage.) Richard war ein Freund der Dichtkunst, und goß jetzt seinen Schmerz in Liedern aus. Als (nach der Sage) die Seinen noch nicht wußten, wo er gefangen faß, zog Blondel, sein Lieblingssänger, aus, den Herrn zu suchen. Er kam nach Österreich und hörte, daß aus der Bnrg
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