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1. Geschichte Deutschlands von der älteren Zeit bis zur Gegenwart - S. 109

1901 - Berlin : Rentel
— 109 — brachte Maximilian Burgund, die Niederlande, Spanien und die Königreiche Ungarn und Böhmen an sein Haus. Als er 1519 starb, ging in ihm der „letzte Ritter" zu Grabe. Rulturbilder aus den letzten Jahrhunderten des Mittelalters. 92. Dild einer deutschen Stadt um 1300. Entwickelung der Städte. Wenngleich es in Deutschland bei Beginn des Mittelalters viele Ortschaften gab, haben sich doch die allmählich gegründeten Städte später nur sehr langsam entwickelt. Wollten die Bewohner ihre Ortschaft in eine Stadt umwandeln, so mußten sie sich das Recht der Befestigung, das Marktrecht und das Recht der eigenere Gerichtsbarkeit zu verschaffen suchen. Die Zeit des Ursprungs solcher Städte fällt größtenteils in das zwölfte und dreizehnte Jahrhundert. Handel und Gewerbe führten bald zu Wohlstand, und auf Kosten der Bewohner entstanden Rathäuser, Kirchen und andere öffentliche Bauten. Durch ihren Reichtum erkauften sich manche Städte von ihren Fürsten, die oft in Geldverlegenheit waren, Freiheit und Unabhängigkeit und hießen dann freie Reichsstädte, die nur den Kaiser als Oberherrn anerkannten. Befestigung. Die Städte waren in alter Zeit befestigt und unterschieden sich dadurch von den Dörfern. Um die Stadt herum führte eine Ringmauer. Auf derselben erhoben sich Türme, aus denen die Wächter Tag und Nacht ausschauten. Erblickten sie die Annäherung des Feindes, so stießen sie ins Horn, damit die Bewohner sich zur Verteidigung bereit machten. Nach Sonnenuntergang schloß man die Thore zur Sicherung der Städter. Um dem Feinde den Überfall zu erschweren, war außerhalb der Stadtmauer ein Graben gezogen. Inwendig an der Mauer der Stadt durste sich niemand anbauen. Dergleichen Anbauten drohten Gefahr des Verrats oder hinderten das Besteigen der Mauer. Überhaupt war die ganze städtische Ordnung auch auf den Krieg berechnet. Die Bewohner der Städte nannten sich Bürger und trieben Handel und Gewerbe, übten sich aber auch im Gebrauch der Waffen, um im Falle eines Krieges ihren Herd verteidigen zu können. Auf die Verwaltung der Stadt übten die vornehmen Familien oder Patricier den größten Einfluß aus. Nach ihren Gewerben traten die Bürger in engere Verbindungen, die man Zünfte, Gilden oder Innungen nannte. Niemand durfte Meister werden, der in seinem Gewerbe nicht die erforderliche Fähigkeit besaß. Jede Znnst hatte ihre eigenen Banner und Zeughäuser. Die Zunftmeister waren die Führer gegen den Feind. Häuser und häusliche Einrichtungen. Die Häuser waren meistens sehr einfach ans Fachwerk erbaut und standen mit den Giebeln nach der Straße. Da die obern Stockwerke über die untern hervortraten, so verengten und verdunkelten sie die schmalen Gassen; auch wurden dadurch die Feuersbrünste begünstigt, welche häufig in den Städten wüteten. Es gab damals noch keine Glasscheiben, sondern nur Hornscheiben in den Fenstern, die natürlich wenig Sicht durchließen. — Die häusliche Einrichtung war sehr einfach. Der Hausrat hatte wenig oder keinen Platz und war roh gearbeitet. Mann und Frau aßen aus derselben Schüssel, und ein oder zwei Becher dienten der ganzen Familie. Die Zimmer wurden mit Laternen oder Fackeln beleuchtet. Kerzen gab es nicht. Die Glasur irdener Gesäße
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