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1. Geschichte Deutschlands von der älteren Zeit bis zur Gegenwart - S. 129

1901 - Berlin : Rentel
schrecken schnell. Sie wurde (1558) die Gemahlin des Dauphin, welcher ; (1559) als Franz Ii. den Thron einnahm. So war sie Königin von Schottland und Frankreich. Bald wurde sie jedoch Witwe und kehrte nach Schottland zurück. Maria Stuart hatte auch Ansprüche auf den englischen Thron, und Elisabeth glaubte daher, die Katholiken würden sich zu Gunsten der schottischen Königin erheben, weil dieselbe katholisch war. Da aber Schottland großenteils durch Johann Knox [nor] zur reformierten Kirche übergetreten war, so wurde Maria Stuart in ihrem Lande argwöhnisch und mißtrauisch betrachtet. Ja, es kam dahin, daß sie durch mancherlei Leichtsinn und Unvorsichtigkeiten den Thron verlor und in den Kerker geworfen wurde. Sie entkam jedoch aus der Gefangenschaft und floh nach England, um bei Elisabeth Schutz zu suchen. Diese jedoch ließ die schottische Königin gefangen nehmen, weil sie fürchtete,1 daß Maria Stuart ihrer eigenen Regieruug gefährlich werden könnte. Als später eine Verschwörung gegen Elisabeths Leben entdeckt ward^ beschuldigte man Maria der Mitwissenschaft. Sie wurde daher vor Gericht gestellt und zum Tode verurteilt. Maria hörte die Verkündigung ihres nahen Todes mehr mit Erstaunen als Erschrecken an. Darauf ordnete sie ruhig ihre Angelegenheiten, nahm von ihren Dienern rührenden Abschied und teilte ihre Habe unter sie. Als einige weinten, sprach sie: „Weinet nicht, das Ende meiner Leiden ist gekommen!" Dann kleidete sie sich in ein reiches seidenes Gewand, um auf ihrem letzten Gange noch als Königin zu erscheinen. Im vollen königlichen Schmucke, mit einem Rosenkranz in der Hand, trat sie in die schwarzausgeschlagene Halle, wo der Scharfrichter fein Werk an ihr zu thun hatte. Hier betete sie noch für ihre Seele, für ihren Sohn, zuletzt auch noch für Elisabeth und legte darauf ihr Haupt ergeben auf den Block. Elisabeths Nachfolger. Als Elisabeth starb, kam der Sohu der unglücklichen Maria Stuart, Jakob Vi., König von Schottland, auf^den englischen Thron. Dieser vereinigte beide Reiche und nahm den Titel König Jakob I. von Großbritannien an. Seit jener Zeit sind England, Schottland und Irland vereinigt. Sein Sohn und Nachfolger Karl I. i verlor den Thron und wurde hingerichtet, worauf man England in eine | Republik verwandelte. Später gelangten wieder die Stuarts auf den Thron, [ bis sie durch eine Revolution (1688) vertrieben wurden. Darauf kam * Wilhelm Iii. von Naffau-Oranien zur Regierung. Endlich folgte das deutsche Kurhaus von Hannover, das noch heute die Herrschaft hat. Zu erwähnen ist, daß bis zum Regierungsantritt der Königin Viktoria Hannover und Großbritannien vereinigt waren. 106. Philipp Ii. von Spanien. 1556—1598. Verwaltung der Niederlande. Philipp Ii. von Spanien, der Sohn Karls V., war ein finsterer und menschenfeindlicher Fürst. Nur einmal in seinem Leben soll er gelacht haben. Von seinem Vater hatte er ; auch die Niederlande erhalten. Philipp setzte später seine Halbschwester Margarete von Parma zur Statthalterin der Niederlande ein und gab ihr den Granvella, Bifchof von Arras, als Ratgeber zur Seite. Dies verdroß die Niederländer, welche den Prinzen Wilhelm von Oranien oder den Grafen Egmont als Statthalter wünschten. Die Mißstimmung steigerte sich, als ohne Zuziehung der Stände neuu Bistümer gegründet und größtenteils mit Fremden besetzt wurden. Inquisition. Auch die Inquisition ließ Philipp einführen. Dies war ein Gericht, welches diejenigen, die nicht den katholischen Glauben hatten, ff n r T 9s ßrttster ftipfrft ^pitkrhfsltts« 9
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