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1. Geschichte Deutschlands von der älteren Zeit bis zur Gegenwart - S. 162

1901 - Berlin : Rentel
Die schone Else. Friedrichs Ende. Die Gemahlin Friedrichs hrefl Elisabeth von Bayern, genannt die schöne Else. Sie besaß große geistige Fähigkeiten und war in Künsten und Wissenschaften wohl bewandert' Zu ihrem Heiratsgut gehörte auch die Kadolzburg bei Ansbach, auf der sie oft und gern weilte. Vielgepriesen war die Schönheit dieser Fran In den Regierungsgeschäften war sie ihrem Gemahl eine treue Stütze, und groß war ihre Trauer, als derselbe auf der Kadolzburg altersschwach starb. Zu Heilsbronn hat sie neben Friedrich ihre letzte Ruhestätte gefunden. — Der Papst urteilte über den Heimgegangenen Kurfürsten: „Jeder Zoll ein König! Er war ein Spiegel der Sittlichkeit und Rechtschaffenheit, ein Morgenstern unter den ihn umgebenden Nebelwolken; er ehrte die Geist; ltchfeit, schützte die Witwen und Waisen und war ein Wohlthäter der Armen." 135. Friedrichs I. Nachfolger dis Johann Sigismund. Von 1440—1640. Kurfürst Friedrich Ii. (Eisenzahn), der Sohn und Nachfolger Friedrichs I., zeichnete sich durch große Frömmigkeit aus. Zu seiner Zeit hatten manche Städte, wie Berlin und Kölln an der Spree, das Recht, dem Kurfürsten den Einzug zu verweigern, wenn er mit bewaffneter Macht ankäme. Bei einem Streit, der unter den Bürgern Berlins ausbrach, erschien jedoch Friedrich mit einer Reiterschar, fand Einlaß und nahm die Schlüssel aller Thore in Gewahrsam. Darauf legte er zwischen Berlin litid Kölln eilte Burg an, die noch heute einen Teil des königlichen Schlosses bildet. Kurfürst Albrecht Achilles. Johann Cicero. Albrecht Achilles stand in dem Rufe großer Tapferkeit und liebte den Glanz und die Pracht. Er besaß eine feine Geistesbildung, und in seinem Herzen wohnte ritterliche Ehre und Treue. Die Regierung der Mark überließ er feinem Sohne Johann; er selbst kam aus Franken (Ansbach und Bayreuth) nur selten nach Brandenburg. Da er die Bürger, wie die Ritterschaft dieses Landes geringschätzig behandelte, so war er wenig beliebt. Den Rittern machte er zum Vorwurf, daß sie es nicht verhinderten, wenn einzelne unter ihnen dem Raubwesen nachgingen. Er sagte, daß ein verbreitetes Sprichwort laute: „Was man irgendwo vermißt, darf man nur in der Mark Brandenburg suchen." Als sein Sohn Johann zum Statthalter von Brandenburg ernannt ward, suchte dieser stets durch ein mildes und liebevolles Wesen die Märker für sich zu gewinnen. Albrecht erließ das sogenannte hoheuzollernsche Hausgefetz, welches bestimmt, daß die brandenburgifchen Marken ungeteilt stets dem ältesten Sohne oder Erben des regierenden Fürsten zufallen sollten. — Sein Nachfolger Johann beherrschte die lateinische Sprache derartig, daß man ihm den Beinamen Cicero gab. Dieser ist der erste Hohenzoller, der in der Mark seine letzte Ruhestätte faub. Kurfürst Joachim I. hatte viel mit den Raubrittern zu kämpfen. Dieselben hausten so arg, daß das Volk selbst im Gebet ihre Namen nannte und folgenden Spruch hersagte: „Vor Köckeritz und Lüderitz, vor Krachte und vor Jtzenplitz behüt' uns, lieber Her re Gott." Als Joachim scharfe Verordnungen wider die Lanöesbeschädiger gab, schrieb ihm einer derselben an die Thür: „Jochimke, Jochimke, höde tri, fangen wi bi, f o hangen w i bi." Aber der junge Kurfürst ließ die Räuber fangen und ihrer" 70 an einem Tage hängen. „Adlig Blut" (antwortete er einem fürstlichen Fürsprecher) „habe ich nicht vergossen, sondern Räuber und
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