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1. Geschichte Deutschlands von der älteren Zeit bis zur Gegenwart - S. 195

1901 - Berlin : Rentel
— 195 — auch endlich auf dem Jagdschlösse zu Hubertusburg (in Sachsen) abgeschlossen, und Friedrich behielt ganz Schlesien. Folgen des 7jährigen .Krieges. Durch den 7jährigen Krieg kam Preußen zu hohem Ansehen und wurde nach demselben als eine europäische Großmacht anerkannt, die in Deutschland unter allen übrigen Staaten die einflußreichste Stellung hatte. Ter Ruhm, den Friedrich "sich durch seine Heldenthaten erworben hatte, ging auch auf sein Volk über und erweckte in demselben eine so große Vaterlandsliebe, wie man sie früher nicht kannte. Die Ehre, ein preußischer Bürger und ein Mitglied des Heldenvolkes zu sein, das überall bewundert wurde, war so groß, daß sie jeden Preußen mit Stolz erfüllte. Selbst die neuerworbenen Länder empfingen den preußischen Namen mit Freuden, um dadurch auch des Ruhmes Preußens teilhaftig zu werden. Man kann behaupten, die Thaten Friedrichs haben am meisten dazu beigetragen, die verschiedenen Teile des preußischen Staates zu einem einheitlichen Ganzen zu verschmelzen. Brandenburger, Preußen, Pommern, Schlesier und Rheinländer lernten sich als Brüder und Kinder eines Vaterlandes betrachten. Tie preußische Nation gewann ein hohes Selbstgefühl und wirkte mit ihrem großen Könige darauf ein, daß das deutsche Nationalbewußtsein gekräftigt wurde, und die Bildung des deutschen Volkes einen hohem Aufschwung nahm. Standbilder. Aus dem mit Gartenanlagen versehenen Wilhelms-platz in Berlin sind den sechs hervorragendsten Helden der drei schlesischen Kriege: Schwerin, Winterseld, Seydlitz, Keith, Zieten und Leopold von Anhalt-Tessau, bronzene Standbilder (nach Entwürfen von Kiß) errichtet. 155. Der Bauernstand in Schlesien zur Zeit Irie-richs Ii. Tie Leiden des Bauernstandes. Als Friedrich Ii. Schlesien eroberte, waren daselbst viele Bauerngüter ohne Wirte. Die Hütten lagen in Trümmern, und die Äcker waren in den Händen der Gutsherren. Letztere nahmen daraus Bedacht, den Ertrag ihrer Wirtschaft zu steigern, und sie hatten es daher für gut befunden, einzelne Bauern aus deren Grundstücken zu vertreiben. Alle in ihren Gehöften gebliebene Bauern aber wurden mit schweren Lasten bedrückt. — Die Dorf Hütten waren aus Holzstämmen erbaut und mit Stroh oder Schiudelu bedeckt. Gemauerte Schornsteine hatte man nicht. Die Gemeindetriften und Weideplätze warnt mit Maulwurfshügeln und Disteln bedeckt. Man fand unter dem Vieh^ nur kleine schwache Pferde und magere Kühe vor. Kein Bauer durfte Schafzucht treiben, wenn er nicht durch alte Verbriefungeit nachweisen konnte, daß er dazu befugt war. Hier und da wurde auch verboten, Ziegen zu halten. Nene Einrichtungen. In den drei harten Kriegen, die Friedrich führte, war von den österreichischen, russischen und preußischen Soldaten nt den einzelnen Landschaften viel Schaden angerichtet. Aber wenige Jahre nach dem siebenjährigen Kriege waren mehr als 200 neue Dörfer und gegen -000 neue Häuslerstellen erbaut, und nicht selten fand mau jetzt steinerne Häuser mit Ziegeldächern. Die Gemeindetriften und Weiden verteilte man auf Befehl des Königs an die (Stellenbesitzer, und durch £1? ^osetz sicherte Friedrich den Bauern die Erblichkeit ihres Eigentums, ^.te Schafzucht wurde eingeführt und der Kartoffelbau gepflegt. Außerdem erhielt jeder Bauer das Recht, bei der Regierung des Königs zu 13*
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