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1. Hilfsbuch für den Unterricht in der Geschichte - S. 45

1897 - Breslau : Handel
7. Die Bürgerkriege. 45 deren zahlreiche Reiterei auf der weiten Ebene sich vorteilhaft ausbreiten konnte, bewirkten, daß die Cimbern eine völlige Niederlage erlitten. 120 000 Tote, darunter der König Bojorix, bedeckten die blutige Wahlstatt. Die Weiber nahmen auch hier am Kampfe teil; als alles verloren war, töteten sie erst ihre Kinder und dann sich selbst. So ging das ganze Volk der Cimbern zu Grunde. Marius war nach diesen großen Erfolgen der gefeiertste Mann Roms. Er erhielt nach dem Siege das sechste Mal das Konsulat. Seine ferneren Schicksale sind eng mit denen seines Feindes Sulla verknüpft, von welchem im folgenden Abschnitte die Rede sein wird. 7. Are Bürgerkriege. a) Innere Zustände goms nach den großen Kriegen. Die gewaltigen Eroberungen, welche die Römer gemacht hatten, blieben nicht ohne tiefgreifenden Einfluß auf die Entwickelung des römischen Staatswesens und der bürgerlichen Verhältnisse. Der Verkehr mit den einer verfeinerten Lebensweise huldigenden Völkern des Morgenlandes und die ungeheuren Reichtümer, welche aus den eroberten Ländern nach Rom flössen, führten zunächst eine bedeutende Ver» Änderung in den Sitten und der Lebensweise der Bürger herbei. Genußsucht, Schwelgerei und Üppigkeit traten an Stelle der früheren Einfachheit und Sittenreinheit. Niemand wollte mehr arbeiten; jeder wollte Geld erwerben ohne Mühe und Anstrengung. Die Bürger waren durch die langen Kriege ihrem Berufe entfremdet worden; sie zogen es vor, als (Soldaten zu leben. Und wer seinen kleinen Besitz nicht freiwillig verkaufte, wurde von den Reichen mit List und Gewalt daraus verdrängt. So trat an die Stelle des Bürgerstandes eine besitzlose, jedem höheren Interesse entfremdete Volksmenge, welche in den Volksversammlungen jedem zur Verfügung stand, der ihr Geld und Vorteile in Aussicht stellte. Seitdem den Plebejern durch die Licinischen Gesetze die Zulassung zu den höchsten Staatsämtern eröffnet war, verwischte sich der Unterschied zwischen Patriciern und Plebejern. An Stelle des alten patricisctien Geburtsadels entstand ein neuer, auf Amt und Verdienst gegründeter Adel, der Amtsadel. Die Mitglieder desselben nannten sich selbst Optimaten (die Besten, die Patrioten) oder Nobiles (Edle). Sie sorgten durch enges Zusammenhalten dafür, daß sie im ausschließlichen Besitz, der einträglich gewordenen Staatsämter blieben. Jeder, der ausnahmsweise durch persönliche Tüchtigkeit in ein hohes Staatsamt gelangte, wurde als Eindringling und als Neuling (homo novus) bezeichnet. Der Besi.tz der hohen Ämter erschloß deren Inhabern alle Quellen des Reichtums; da die Ämter jährlich neu besetzt wurden, waren schamlose Erpressungen und Bedrückungen fast allgemein, denn jeder hohe Beamte wollte in der kurzen Zeit seiner Amtsthätigkeit möglichst reich werden. Auch, die Staatsländereien brachten die Optimalen allmählich in ihren Besitz. b) Marius und Sulla. Sulla. Er stammte aus einem alten patricischen Geschlechte und zeichnete sich durch umfassende geistige Bildung, aber auch durch schrankenlose Genußsucht und unersättlichen Durst nach Ruhm und Ehre aus. Die Eifersucht des Marius hatte Sulla schon im Kriege gegen Jngurtha erregt, als es ihm gelungen war, den König gefangen zu nehmen. Wie Marius der Führer der Volkspartei, so war Sulla der der Adelspartei.
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