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1. Hilfsbuch für den Unterricht in der Geschichte - S. 47

1897 - Breslau : Handel
7. Die Bürgerkriege. 47 darauf nach Kleinasien, strafte die abgefallenen Städte durch furchtbare Brandschatzungen und kehrte nach Italien zurück, um an seinen Gegnern blutige Rache zu nehmen. Der Bürgerkrieg in Italien bis zu Sullas Rückkehr. Der von Sulla vor seinem Abzüge nach Griechenland eingesetzte Konsul Ciuna, ein Anhänger des Marius, machte bald nach Sullas Abzüge den Versuch, die Herrschaft der Volkspartei wiederherzustellen. Er wurde zwar nach einem blutigen Straßenkampfe mit seinen Anhängern aus Rom vertrieben, fand aber bei vielen italischen Städten Unterstützung und gewann auch ein gegen die Samniter aufgestelltes römisches Heer für seine Sache. Mit ihm vereinigte sich Marius, der aus Afrika zurückgekehrt war und sich aus allerlei Gesindel ein Heer gebildet hatte. Beide zogen gegen Rom und belagerten es. Die Stadt ergab sich endlich gegen die Zusicherung, daß das Leben der Bürger geschont werden würde. Trotzdem begann nach dem Einzuge ein schreckliches Rachewerk; 5 Tage und 5 Nächte dauerte das Morden, dem die angesehensten Männer der Sullaschen Partei zum Opfer fielen. An der Spitze des von ihm geworbenen Räubergesindels durchzog Marius die Straßeu, und jeder, dessen Gruß er nicht erwiderte, wurde sofort niedergehauen. Die Greuel wurdeu schließlich so arg, daß Cinna mit seinen Soldaten die Mordgesellen des Marius tu der Nacht überfiel und niedermachte. Marius erlangte noch das ihm angeblich in der Jugend prophezeite 7. Konsulat, starb aber schon am 17. Tage desselben, gefoltert von Gewissensbissen und beladen mit dem Fluche seiner Mitbürger. Cinna wurde einige Jahre später, als er von Ankona aus ein Heer gegen Sulla nach Griechenland führen wollte, von einem Offizier niedergestoßen. Sullas Rückkehr und Diktatur. Im Jahre 84 v. Chr. landete Sulla mit seinem ihm ganz ergebenen Heere bei Brnndisium. Von allen Seiten führten ihm seine Anhänger Verstärkungen zu. Doch auch die Marianer hatten ein starkes Heer aufgebracht. Weil sie aber keinen tüchtigen Feldherrn hatten und der Oberbefehl unter mehrere geteilt war, fehlte ihren Unternehmungen Planmäßigkeit und Einheit. So gelang es Sulla, nach zweijährigen blutigen Kämpfen, die Partei der Marianer vollständig niederzuwerfen und als Sieger in Rom einzuziehen (82 v. Chr.). Er ließ sich sofort zum Diktator mit unbeschränkter Machtvollkommenheit ernennen. Die besiegte Partei sollte über ihr Schicksal nicht lange im Zweifel bleiben. Über Rom und ganz Italien ergoß sich bald eine Verfolgung, die durch ihre unmenschliche Grausamkeit selbst das Wüten des Marius in Schalten stellte. Nicht nur alle frühern Gegner Sullas, sondern alle, die seinen Absichten entgegen standen, sollten schonungslos vernichtet werden. — Sulla entwarf Proskriptions- oder Ächtungslisten, welche öffentlich angeschlagen wurden. Wessen Name auf diesen Listen stand, der war dem Tode verfallen, und seine Güter wurden eingezogen. Für die Tötung eines Geächteten wurden 2 Talente (7500 Jio) gezahlt. Wer einen Geächteten beherbergte oder ihm zur Flucht verhalf, hatte
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