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1. Hilfsbuch für den Unterricht in der Geschichte - S. 56

1897 - Breslau : Handel
56 B. Aus der römischen Geschichte. Rolle des Ermordeten weiter zu spielen. Er bemächtigte sich sofort des Staatsschatzes, sowie des hinterlassenen Vermögens und der Papiere Cäsars. Dann berief er den Senat und gewann diesen für die Aufrechthaltung aller Verordnungen Cäsars. Die Mörder desselben wurden nicht bestraft; aber die Leichenrede, die Antonius dem Gemordeten hielt, entflammte die Wut des Volkes gegen die Verschwörer. Diese fühlten sich bald in Rom nicht mehr sicher und verließen die Stadt. Brutus ging nach Macedonien, Cassius nach Syrien. Nun schaltete Antonius in Rom ganz nach Willkür. Er verteilte Ämter, Würden und Provinzen unter seine Freunde und wies zur Vergrößerung seines Anhanges armen Bürgern und Soldaten Ländereien in Italien an. Dann ließ er sich vom Senat die Statthalterschaft über Gallien übertragen, um so ganz die Rolle Cäsars fortsetzen zu können. Oktavianus. Die wachsende Unzufriedenheit mit der Willkürherrschaft des Antonius lenkte die Blicke der Anhänger Cäsars mehr und mehr dem jungen Oktavianus zu. Dieser war ein Enkelsohn der Schwester Cäsars und von diesem adoptiert und zum Erben eingesetzt worden. Trotzdem er erst 18 Jahre alt war, strebte er nach nichts Geringerem, als der Erbe der Macht Cäsars zu werden, verstand es aber meisterhaft, seine wahren Absichten zu verbergen. Antonius behandelte den jungen Mann mit Geringschätzung und verweigerte ihm sogar die Auslieferung des ererbten Vermögens. Oktavianus ertrug dies alles mit Ruhe und schien nur besorgt zu sein, die ihm durch Cäsars Testament auferlegten Pflichten zu erfüllen. Er verkaufte seine eigenen Güter, um dem Volke die von Cäsar ausgesetzten Vermächtnisse auszahlen zu können. Dadurch gewann er die Gunst des Volkes und der Anhänger Cäsars. Auch das Vertrauen der republikanischen Partei erwarb er sich durch die Spannung, in der er mit Antonius lebte. Als es ihm sogar gelang, zwei Legionen, die Antonius aus Macedonien nach Italien gerufen hatte, für sich zu gewinnen, wandte sich ihm auch die Aufmerksamkeit des Senats zu. Das 2. Triumvirat. Antonius war nach Oberitalien gegangen, um den dortigen Statthalter Decimus Brutus zu vertreiben. Nach feinem Weggange von Rom erhob sich gegen ihn eine starke Partei im Senat, an deren Spitze der gewandte Redner Cicero stand. Derselbe bot alle Kraft feiner Beredsamkeit gegen den durch feine Willkür verhaßten Antonius auf und fetzte endlich durch, daß dieser für einen Feind des Vaterlandes erklärt wurde. Der Krieg gegen Antonius wurde den Konsuln des Jahres 43 übertragen; Oktavianus begleitete das Heer. Bei Mutina (Modena) wurde Antonius besiegt, aber beide Konsuln fielen. Nun stand Oktavianus allein an der Spitze des Heeres. Da der Senat ihm den Oberbefehl nicht zugestehen wollte, führte er dasselbe gegen Rom und erzwang seine Ernennung zum Konsul. Darauf ging er nach Oberitalien, angeblich, um den Krieg gegen Antonius fortzusetzen. Dieser hatte unterdessen den D. Brutus ergreifen und töten lassen und sein Heer mit dem des Lepidus vereinigt, der Statthalter im jenseitigen Gallien war. Gegen alle Erwartung versöhnten sich die
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