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1. Hilfsbuch für den Unterricht in der Geschichte - S. 65

1897 - Breslau : Handel
8. Die Kaiserzeit. 65 dem Tempel scheiterte an dem heldenmütigen Widerstande der Juden. Nach mehrtägigen Gefechten gerieten seine nördlichen Nebengebäude in Brand. Als das Feuer auch den eigentlichen Tempel bedrohte, befahl Titus, es zu löschen. Aber vergebens; ein römischer Soldat, erbittert über den Tod so vieler Kameraden, hatte einen Feuerbrand in das Innere des herrlichen Baues geworfen; das trockene Cedernholz fing sogleich Feuer, und in wenigen Minuten stand der ganze Tempel in Flammen. Furchtbare Scenen folgten jetzt. Die römischen Soldaten hieben erbarmungslos nieder, was ihnen in den Weg trat; 6000 Juden erstickten teils in den brennenden Gebäuden, teils in den unterirdischen Gewölben. Ein Teil der kostbaren Tempelgeräte wurde gerettet und später beim Triumphzuge des Titus in Rom vor ihm hergetragen; ihre Abbildungen finden sich noch auf dem Triumphbogen des Titus in Rom. Nach dem Falle des Tempels setzten die Juden ihren Widerstand in den noch unbezwnngenen Stadtteilen mit aller Erbitterung fort. Als die Römer endlich eindrangen, töteten sie alle Einwohner ohne Unterschied des Alters und Geschlechtes; dann wurde die Stadt angezündet, und was die Flammen verschonten, abgebrochen. Nur 3 Türme der Ringmauer ließ Titus stehen, der Nachwelt zum Zeugnis, daß, wie er selbst sagte, „Gott auf unserer (der Römer) Seite gekämpft." Die gefangenen Juden wurden in die Sklaverei verkauft; 1600 000 waren während des Krieges umgekommen. Die Menge des erbeuteten Goldes war so groß, daß in den nächsten Jahren nach dem Kriege der Wert desselben in Syrien auf die Hälfte sank. Nach sechsmonatlicher Belagerung war eine der schönsten Städte vom Erdboden verschwunden; der Tempel lag für immer in Schutt und Trümmern; das Priestertum war vernichtet; der Opferdienst hatte aufgehört; der jüdische Staat hatte sein Ende erreicht. Die Reste des zertrümmerten Volkes aber leben auf dem ganzen Erdenrund zerstreut, ohne Priester, ohne Altar, ohne Opfer, ein Zeugnis des Wortes Christi: „Himmel und Erbe werben vergehen, aber dieses Geschlecht wird nicht vergehen!" e) Konstantin der Große (306—337 n. Chr.). Diokletian (284—305). Im römischen Reiche war die Gewalt der Kaiser immer geringer geworden. Die Soldaten waren die eigentlichen Herren und setzten nach Belieben die Kaiser ein und wieder ab. Vom Jahre 180—300 herrschten 36 Kaiser, von denen 27 ermordet wurden, 3 im Kriege fielen und nur 6 eines natürlichen Todes starben. Um der eingerissenen Soldatenherrschaft ein Ende zu machen, traf Diokletian die Einrichtung, daß das Reich immer 4 Herrscher gleichzeitig haben solle, von denen die beiden ersten den Titel Angustus, die beiden andern den Titel Cäsar führten. Die Verwaltung der Provinzen wurde unter sie geteilt. Trier, Mailand, Sirmium (an der Save) und Nikomedia (in Kleinasien) waren die Residenzen. Dadurch verlor Rom seinen Vorrang vor den andern Städten. Die letzte Christenverfolgung. Diokletian war anfangs duldsam gegen die Thrrsten; seine Gemahlin Valeria und seine Tochter Prisca waren selbst Christinnen. Im Jahre 303 aber ließ er sich durch den Cäsar Galerius zur Verfolgung der Christen bewegen und erließ gegen sie 4 Edikte. Das 1. Edikt erklärte die Christen Tschauder u. Richter, Hilfsbuch. 5
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