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1. Hilfsbuch für den Unterricht in der Geschichte - S. 85

1897 - Breslau : Handel
4. Das Frankenreich. 85 Nordwestens bewahrte ein Rest der Christen die Freiheit und gründete hier das Königreich Asturien. c) Karl Martell (714—741). Die merowingischen Schattenkönige. Unter den Nachfolgern Chlodwigs gewann das Frankenreich noch an Ausdehnung. Die Unterwerfung Alemanniens und Burgunds wurde beendet, das südliche Thüringen erobert und der Bayernherzog in Abhängigkeit gebracht. Aber mit der Ausbreitung des Reiches ging innerer Verfall einher. Die Ursache des letzteren war die verderbliche Sitte der Reichsteilung unter alle Königssöhne. Die Beherrscher der Teilreiche schwächten sich nicht nur gegenseitig durch unaufhörliche, höchst grausam geführte Kriege, sondern untergruben hierdurch auch das Ansehen des Herrschergeschlechts. Zudem erwuchs dem sinkenden Königstum im Hausmeiertum ein mächtiger Feind. Der Maior domus war ursprünglich nur der Verwalter des königlichen Palastes und der zur Bestreitung des Hofhaltes nötigen Einkünfte gewesen, hatte aber bei der Schwäche der meisten Könige allmählich die oberste Leitung des ganzen Staatswesens an sich gezogen. Die Merowinger sanken zu Schattenkönigen herab. Pippin von Heristal. Unter den Großen Austrasiens, des reingermanischen Ostteils des Frankenreiches, war keiner so mächtig, als Pippin von Heristal. In der Schlacht bei Tertri (im nordöstlichen Frankreich) besiegte er 687 den König und den Hausmeier Neustrieus, des überwiegend romanischen Westteils des Reichs. Seitdem war er im Besitz der Regierungsgewalt über das ganze Frankenreich und vererbte dieselbe sogar auf seine Nachkommen. Schlacht zwischen Tours*) und Poitiers (732). Pippins Sohn Karl wurde der Retter des geeinten Reiches, ja aller christlich-germanischen Kultur vor den Scharen der gewaltig anstürmenden Mohammedaner. Diese hatten unter Anführung Abderamans, des Statthalters von Spanien, die Pyrenäen überstiegen und waren bereits bis zur Loire vorgedrungen, als Karl mit dem fränkischen Heerbann ihnen entgegentrat. Auf der Ebene zwischen Tours*) und Poitiers widerstand er durch sechs Tage allen Angriffen der mohammedanischen Reiter und Bogenschützen. Am siebenten Tage errang germanische Heldenkraft über die wilde Kampfeswut der Moslems einen entscheidenden Sieg. Abderaman siel; die Trümmer 738 seines Heeres flohen den Schluchten der Pyrenäen zu. Der Anführer in dem glorreichen Kampfe, der Zermalmer der feindlichen Übermacht erhielt den Ehrennamen „Martell", d. h. der Hammer. d) Pippin der Kleine (741[751]—768). Annahme der königlichen Würde (751). Pippin der Kleine war durchaus nicht von kleiner Körpergestalt. Der auf eine solche hindeutende *) Sprich: tur.
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