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1. Hilfsbuch für den Unterricht in der Geschichte - S. 93

1897 - Breslau : Handel
4. Das Frankenreich. 93 heutigen Mecklenburg. Letztere waren mit Karl verbündet, während die Milzen sich feindlich gegen ihn verhielten und Empörungen sächsischer Stämme unterstützten. Karl der Große unternahm 789 einen Kriegszug 789 gegen sie. Auf demselben leisteten ihm die Sachsen Heeresfolge, und auch abodritische Hilfsvölker stießen zu ihm. Nachdem er auf zwei Brücken die Elbe überschritten hatte, durchzog er unter Verwüstungen das Wendengebiet bis zur Peene. Karl zwang die Wilzenfürsten zur Unterwerfung, zur Stellung von Geiseln und zur Zahlung eines Tributs. Die Sorben und Böhmen wurden in den Jahren 804 und 805 besiegt. Ein den ersteren entrissener Landstreifen am rechten Ufer der Saale wurde zur Begründung der sorbischen Mark benützt. g) Der Krieg gegen die Dänen (808—810). Der Dänenkönig Gottfried drang 808 über die Eider in das transalbingische Sachsen ein und schlug die mit den Franken verbündeten Abodriten. Alsbald eilte Karl, Karls des Großen ältester Sohn, herbei und trieb sie über die Grenze zurück. Um sich gegen die Angriffe der Franken zu schützen, sollen damals die Dänen den Bau eines Erdwalls begonnen haben, der sich von der Schlei in der Länge von 15 km westlich zieht und „Danawirk" heißt. Gleichzeitig erschienen sie mit ihren Schiffen an verschiedenen Punkten der Nordseeküste, plünderten und heerten. Im Jahre 810 schickte sich Gottfried an, mit einem gewaltigen Heere in das Innere des Frankenreickes einzudringen, und noch einmal mußte der alternde Karl selbst zu Felde ziehen. Doch kam es zu keinem Kampfe, da Gottfried von einem sether Dienstmannen erschlagen wurde und sein Nachfolger und Neffe Hemming Frieden schloß. Das Land zwischen Eider und Schlei wurde als „dänische Mark" zum Frankenreiche geschlagen. Die Wiederherstellung des abendländischen Kaisertums. Eine Partei des römischen Adels hatte im Jahre 799 einen Aufstand erregt und den Papst Leo Iii. mißhandelt. Dieser wandte sich an Karl den Großen, der sich ja schon früher als Schutzherr des Papsttums bewährt hatte. In Paderborn erschien er am Hoflager des Königs als Hilfeflehender. Karl nahm ihn auf das ehrenvollste auf und ließ ihn durch fränkische Große an der Spitze einer ausreichenden Kriegsschar nach Rom zurückführen. Bald darauf kam er selbst dahin,, um über die Übelthäter Gericht zu halten. Dieselben wurden jedoch infolge der Fürsprache des Papstes nur milde bestraft. Als Karl während seines Aufenthaltes in Rom am Weihnachtsfeste des Jahres 800, angethan mit dem Purpur eines römischen Patricius, vor dem Hochaltare der Peterskirche betete, nahte sich ihm der Papst an der Spitze der Geistlichkeit und setzte ihm eine goldene Krone aufs Haupt, während das Volk jubelnd rief: „Leben 800 und Sieg dem von Gott gekrönten, großen und friedebringenden Kaiser der Römer Karolus Augustus!" So war das römische Kaisertum, das seit 47(5 geruht hatte, wieder hergestellt. Eine Macht gleich der der römischen Kaiser des Altertums hatte Karl d. Gr. längst inne; nun ward ihm auch die Würde des Kaisers übertragen. Die Kaiserkrone gab seiner ruhmreichen Herrschaft neuen Glanz. Sie verlieh ihrem
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