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1. Hilfsbuch für den Unterricht in der Geschichte - S. 99

1897 - Breslau : Handel
5. Das deutsche Kaisertum auf dem Wege zu seiner Machthöhe. 99 die Dänen, Wenden und Ungarn, vollendeten das Unglück. Die von Karl d. Gr. eingerichteten Marken waren längst in ihrer Gewalt. Ungehindert überfluteten sie alljährlich die Grenzen, raubten, sengten und mordeten. Da von dem jungen König kein Schutz gegen die Feinde zu erwarten war, scharten sich die Mannen des einzelnen Stammes zusammen und versuchten unter Führung ihres Vornehmsten und Tapfersten Widerstand zu leisten. Bei diesem suchte später der Bedrängte auch gegen böse Nachbarn Schutz und Hilfe. So erstand das von Karl dem Großen und seinen Vorgängern unterdrückte Stammesherzogtum aufs neue. Konrad I. (911—918). Nach dem Tode König Ludwigs boten die zur Wahl versammelten Großen des Reiches dem mächtigen und angesehenen Sachsenherzoge Otto dem Erlauchten die Krone an. Dieser lehnte jedoch die Annahme der Wahl wegen seines hohen Alters ab und lenkte dieselbe auf den Frankenherzog Konrad, einen wackeren und allgemein beliebten Mann. Er hatte den redlichen Willen, Ordnung im Reiche zu schaffen, aber seine Macht reichte nicht aus, die stolzen Herzöge unter ein straffes Königsregiment zu beugen. Der Herzog von Lothringen trennte sich vom ostfränkischen Reiche und schloß sich an Westfranken an, wo Karl der Einfältige regierte, ein schwacher Herrscher aus Karls des Großen Geschlecht. Die übrigen Herzöge, auch Heinrich von Sachsen, der Sohn und Nachfolger Ottos des Erlauchten, kehrten sich nicht um des Königs Gebot. Dessen ganze Regierung war ein unausgesetzter, aber leider erfolgloser Kampf gegen die unbotmäßigen Herzöge. Gram-gebeugt sank er aufs Krankenbett. Sterbend empfahl der Kinderlose seinem Bruder Eberhard, nicht nach der Krone zu streben, sondern die Königswahl auf den Herzog Heinrich zu lenken, der allein mächtig genug sei, sich Ansehen zu verschaffen. Tief gerührt versprach Eberhard dem Bruder die Erfüllung dieses letzten, so hochherzigen Wunsches, und er hielt Wort. Heinrichs Erwählung (919).*) Heinrich von Sachsen soll in der Gegend von Quedlinburg gerade mit Vogelfang beschäftigt gewesen sein, als Eberhard ihm die Reichskleinodien überbrachte und den letzten Wunsch des verstorbenen Königs verkündete. Deshalb gaben ihm spätere Chronisten den Beinamen „der Finkler" (auch „Vogelsteller"), der allerdings für sein Wirken als König durchaus nicht charakteristisch ist. In Fritzlar (an der Eder, in Hessen-Nassau) versammelten sich die fränkischen und sächsischen Großen im Frühjahr 919 zur Königswahl. Nach dem Vorschlage Eberhards wurde Herzog Heinrich dort einstimmig zum Könige erwählt und empfing die Huldigung. Die Salbung und Krönung, welche sonst bei Erhebung eines neuen Königs Sitte ist, verbat er sich in edler Bescheidenheit. *) Stammtafel der deutschen Könige aus dem Hause Sachsen. Otto der Erlauchte, Herzog von Sachsen. /- 1 * *1 s __________________________________ Heinrich I. Thankmar. Otto I., t 973. 2. Gem. Adelh. v. Burg., Wtw. Kg. Lothars v. Italien. Gerberga, Gem. Hz. Giselbert v. Lothring. Heinrich, Bruno, z. v. Bayern. Erzb. v. Köln u. Hz. v. Lothring. „ . 1- „ 1. 2. Heinrich d. Zänker, Rudolf, Hz. v. Luitgard, Otto Ii., f 983. Hz. v. Bayern. Schwaben. Gem. Konrad d. —------------------. Rote,Hz.v.lothr. Otto 111,,fl002. Heinrich Ii., der f 955. Heilige, f 1024. Gem. Kunigunde. 7* 919
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