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1. Hilfsbuch für den Unterricht in der Geschichte - S. 100

1897 - Breslau : Handel
100 C. Aus der deutschen Geschichte. Herstellung der Reichseinheit, a) Unterwerfung der Herzöge von Schwaben und Bayern. Die Herzöge von Schwaben und Bayern wollten von einem neuen Könige nichts wissen. Sie suchten ihre Unabhängigkeit zu wahren und innerhalb ihrer Stämme die königliche Gewalt selbst auszuüben. Da bot Heinrich den Heerbann Sachsens und Frankens auf und zog zunächst nach Schwaben. Der Herzog des Landes unterwarf sich angesichts der starken Heeresmacht des Königs. Und letzterer machte ihm die Unterwerfung leicht. Er wollte keineswegs den Herzögen alle Gewalt rauben, die sie in der Zeit der Verwirrung sich angeeignet hatten. Vielmehr rechnete er mit den thatsächlichen Verhältnissen und begnügte sich damit, daß sie ihn als ihren Oberherrn anerkannten und das Königsgut innerhalb ihrer Herzogtümer auslieferten. — Der Herzog Arnulf von Bayern hatte seine waffenfähige Mannschaft in seiner festen Hauptstadt Regeusburg gesammelt und gedachte dem Angriff des Königs zu trotzen. Letzterer ließ den stolzen Herzog zu einer Unterredung einladen. Arnulf erschien am verabredeten Orte in voller Waffenrüstung, denn er glaubte, Heinrich suche einen Zweikampf zur Entscheidung des Streites. Dieser aber trat ihm ohne Rüstung entgegen, legte ihm in überzeugenden Worten dar, wie ein Zusammenschluß der Stämme zur gemeinsamen Abwehr der Landesfeinde nötig sei, und ermahnte ihn, die Anerkennung der königlichen Oberhoheit ferner nicht zu verweigern. Heinrichs versöhnliche Rede verfehlte ihren Zweck nicht. Arnulf unterwarf sich ohne Schwertstreich. b) Wiedererwerbung Lothringens. Zur Wiedererwerbung Lothringens wartete Heinrich einen günstigen Zeitpunkt ab. Die westfränkischen Großen hatten dem einfältigen Karl in der Person des Herzogs Rudolf von Burgund einen Gegenkönig aufgestellt, der bald alle Gewalt an sich riß. Die Verwirrungen, die im Gefolge des Bürgerkrieges über das Reich hereinbrachen, benutzte Heinrich zur Besetzung Lothringens, wo es noch viele gab, die die oftfränkische Herrschaft der westfränkischen vorzogen. Giselbert, der Herzog des Landes, wurde in feiner Würbe bestätigt und erhielt des Königs Tochter Gerberga zur Gemahlin. So war der Rhein wieber Dentschlanbs Strom geworben, die Einigung der vor kurzem noch auseinanber strebenben Stämme vollenbet. Sicherung der Grenzen, a) Der Einfall der Ungarn (924). Im Jahre 924 erschienen wieber Schwärme der Ungarn in Sachsen. Rauchwolken und Feuerschein bezeichneten ihren Weg. Wer sich nicht in die wenigen festen Plätze bergen konnte, floh ins Dickicht der Wälber ober in verborgene Schluchten des Gebirges. Die Ortschaften würden aus-geplünbert und verbrannt, die überraschten Einwohner unter Martern getötet ober in schmachvolle Sklaverei geschleppt. Wiberstanb gegen die Reiterschwärme konnte der sächsische Heerbann, der fast nur zu Fuß den Kriegsbienst leistete, nicht wagen. In seiner Burg Werla (bei Goslar) harrte Heinrich, bis das Unwetter sich verzöge. Da würde von seinen Kriegsleuten ein angesehener Anführer der Ungarn in Fesseln vor ihn gebracht. Gegen Freilassung besselben und die Zusicherung eines jährlichen Tributs bewilligten ihm die Ungarn einen mehrjährigen Waffenstillstand
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