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1. Hilfsbuch für den Unterricht in der Geschichte - S. 127

1897 - Breslau : Handel
6. Der Kampf zwischen Kaisertum und Papsttum. 127 beim Krönungsmahle saß und seine Krieger sich der Freude überließen, drangen sie bewaffnet ins Lager ein. Jedoch durch die Tapferkeit der Deutschen, besonders Heinrichs des Löwen, wurden sie blutig zurückgeschlagen. Zweitausend kamen durchs deutsche Schwert oder in den Fluten des Tibers um. Trotz seines Sieges trat der Kaiser mit seinem Heere schon am nächsten Tage den Heimweg an und gelangte nach mancher Heldenthat (Veroneser Klause) über die Alpen. Ordnung der Staatenverhältnisse diesscit der Alpen, a) Befestigung der Herrschaft über Burgund (1156). Nach der Rückkehr aus Italien feierte Friedrich seine Hochzeit mit Beatrix, der Erbin der Erzgrafschaft Burgund (jetzt Freigrafschaft Burgund). Diese Vermählung brachte nicht nur die Freigrafschaft in seinen unmittelbaren Besitz, sondern befestigte von neuem die gelockerte Herrschaft der Kaiser über das gesamte Königreich Burguud. Auf einem zu Besan^on*) gehaltenen Reichstage empfing Friedrich die Huldigung der weltlichen und geistlichen Großen des arelatischen Reiches.., b) Erhebung Österreichs zum Herzogtum (1156). Der Kaiser wollte für die bevorstehenden Kämpfe in Italien sich die treue Hilfe der Welfen sichern. Darum belehnte er 1156 mit Bayern Heinrich den Löwen, der dadurch gleich seinem Vater Besitzer zweier Herzogtümer wurde. Um seinen Oheim Heinrich Jasomirgott, den bisherigen Herzog von Bayern, zufrieden zu stellen, wurde jedoch ein Landstrich am linken Ufer der Enns von Bayern abgezweigt und mit der Heinrich Jasomirgott verbleibenden Markgrafschaft Österreich vereinigt. Das so vergrößerte Land wurde zu einem dem Kaiser unmittelbar unterstehenden Herzogtum erhoben und mit wichtigen Vorrechten und Freiheiten ausgestattet, so daß Österreich von da ab das selbständigste aller deutschen Länder war. c) Erneuerung der Lehnshoheit über Polen (1157). Wladislaw Ii., der oberste Herzog von Polen, war von seinen jüngeren Stiefbrüdern vertrieben worden und hatte mit seiner Gemahlin Agnes von Österreich, Friedrichs Tante, am deutschen Kaiserhofe eine Zufluchtsstätte gefunden. Um den Verwandten in die verlorene Herrschaft wieder einzusetzen und die deutsche Lehnshoheit im slawischen Osten erneut zur Geltung zu bringen, brach Friedrich 1157 mit einem Heere in Polen ein. Die Polen zogen sich vor ihm zurück und verbrannten ihre Oderfestungen Beuthen und Glogau. Verheerend folgten die Deutschen bis in die Nähe der polnischen Hauptstadt Gnesen. Da unterwarf sich der polnische Oberherzog Boleslaw Iv. Er erschien vor dem Kaiser mit bloßen Füßen, das Schwert am Halse, und bat kniefällig um Guade. Diese erhielt er, mußte aber eine ansehnliche Summe Geldes erlegen, Geiseln stellen und versprechen, am nächsten Weihnachtsfeste am Kaiserhofe zu erscheinen, wo die polnischen Angelegenheiten endgültig geregelt werden sollten. Freilich hat der Pole die feierlichen Versprechungen vergessen, sowie erst die Deutschen aus dem Lande waren, und der Kaiser war in Italien zu *) Sprich: besanßon. 1156
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