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1. Hilfsbuch für den Unterricht in der Geschichte - S. 130

1897 - Breslau : Handel
130 C. Aus der deutschen Geschichte. Vierter Zug (1166—1168). Schon 1159 war in der Kirche ein Schisma entstanden. Die Mehrzahl der Kardinäle halte nämlich bei einer Erledigung des päpstlichen Stuhles Alexander Iii. erwählt, die Minderheit Viktor Iv. Der Kaiser nahm die Entscheidung über die zwiespältige Papstwahl als sein Recht in Anspruch und erklärte sich, da Alexander Iii. sich seinem Spruche nicht unterwerfen wollte, für Viktor Iv. Daraufhin that Alexander Iii., der in den meisten außerdeutschen Ländern als der rechtmäßige Papst anerkannt wurde, den Kaiser in den Bann. Friedrich aber hielt nicht nur an Viktor Iv. fest, sondern stellte nach dessen Tode in Paschalis Iii. sogar einen neuen Gegenpapst auf. Denselben nach Rom zu führen, war der Hauptzweck des Kaisers, als er 1166 zum viertenmal über die Alpen zog. Sein Feldherr schlug ein überlegenes römisches Heer bei Tuskulum in die Flucht; Paschalis Iii. wurde nach dem Abzüge seines Gegners im Triumphe nach Rom geführt. Aber plötzlich brach im deutschen Heere unter den Einwirkungen des ungewohnten Klimas und ungünstiger Witterung eine Seuche aus, der Tausende zum Opfer fielen. Auf die Kunbe hiervon züngelte alsbalb überall die Flamme des Aufruhrs empor. Der Kaiser mußte sich mit den Überresten seines Heeres nach dem allezeit treuen Pavia zurückziehen, von wo aus er nicht ohne Gefahr über Burguud nach Deutschland gelangte. Die Lombarden verjagten die kaiserlichen Beamten und die deutschen Besatzungen. Ihre Städte schlossen sich zu einem großen Bündnis zu- sammen, dessen Zweck die Verteidigung ihrer Rechte und Freiheiten war. Mailand wurde wieder aufgebaut und eine neue Stadt ge- gründet, die dem Papste Alexander Iii. zu Ehren den Namen Aleffandria erhielt. Fünfter Zug nach Italien (1174—1177). In Deutschland nahm die Schlichtung der zahlreichen Streitigkeiten der Fürsten den Kaiser so sehr in Anspruch, daß er erst im Jahre 1174 wiebernm ein Heer nach Italien führen konnte. Währeub er Alessandria belagerte, zog ein lom-barbisches Heer zum Entsatz herbei. Deshalb hob er die Belagerung auf und ging den Feinden entgegen. Doch kam es nicht zu einem Kampfe, sondern zu einem Waffenstillstände. Da aber die angeknüpften Friedensverhandlungen zu keinem Ziele führten, wurde von neuem zum Schwerte gegriffen. Die meisten deutschen Krieger waren währenb der Waffenruhe in die Heimat zurückgekehrt, denn ihre Dienstzeit war abgelaufen. Jetzt forderte der Kaiser die deutschen Fürsten, besonders Heinrich den Löwen, dringend aus, ihm ihre Mannschaften zuzuführen. Aber der letztere verweigerte unter nichtigen Vorwänden die Hilfe. Als ihn der Kaiser zu einer persönlichen Zusammenkunft nach Chiavenna (nördlich vom Eomersee) einlud, stellte er sich zwar ein, blieb aber ungeachtet aller Vorstellungen bei seiner Weigerung; ja, es wird erzählt, daß selbst ein Fußfall des Kaisers ihn nicht zu erweichen vermocht hat. Da nur wenige frische Truppen ans Deutschland kamen, sahen sich die Kaiserlichen einer großen Übermacht gegenüber. Bei
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