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1. Hilfsbuch für den Unterricht in der Geschichte - S. 135

1897 - Breslau : Handel
6. Der Kampf zwischen Kaisertum und Papsttum. 135 Papst Gregor Ix. mit dem Bann, falls er nicht den so oft und feierlich gelobten Kreuzzug antrete. Nun zog er in Brindisi eine Flotte zusammen, welche die von allen Seiten herbeiströmenden Kreuzfahrer nach Palästina führen sollte. Aber unter den letzteren brach eine verheerende Seuche aus, der auch Landgraf Ludwig von Thüringen, der Gemahl der Hl. Elisabeth, zum Opfer fiel. Nichtsdestoweniger stieg der Kaiser zu Schiffe, landete jedoch schon nach wenigen Tagen, durch Krankheil genötigt, wieder an der italienischen Küste. Nun that ihn der Papst, der die Krankheit für bloße Verstellung hielt, in den Bann. Friedrich unternahm jedoch 1228 wirklich den Kreuzzug. Er landete glücklich in Akkon. Aber nur der deutsche Ritterorden, mit dessen Hochmeister Hermann von Salza der Kaiser befreundet war, leistete ihm Hilfe. Die übrigen Christen in Palästina wollten mit dem Gebannten keine Gemeinschaft haben. Dennoch erreichte Friedrich Ii. viel, und zwar weniger durch die Gewalt der Waffen, als vielmehr durch Unterhandlungen. Mit dem damaligen Beherrscher des hl. Landes, dem Sultan von Ägypten, trat er in freundschaftlichen Verkehr und schloß mit ihm einen Vertrag, durch den die Küste des gelobten Landes und die hl. Orte Jerusalem, Bethlehem und Nazareth mit schmalen Landstreifen zwischen ihnen und der Küste dem Kaiser gesichert wurden. Nachdem er sich in der Kirche des hl. Grabes die Krone eines Königs von Jerusalem aufgesetzt hatte, kehrte er nach Italien zurück. Hier hatten während des Kreuzzuges kaiserliche Truppen den Kirchenstaat, päpstliche Söldner, Schlüsselsoldaten genannt, das Königreich beider Sizilien verheert. Friedrich Ii. vertrieb die letzteren leicht aus seinem Reiche. Unter Vermittelung Hermanns von Salza kam 1230 der Friede zu San Germane (in Unteritalien) zu stände. Der Kaiser empfing die Lossprechung vom Banne, versprach aber, in Zukunft die Besitzungen des päpstlichen Stuhles nicht mehr anzutasten. Friedrich Ii. als Ordner des Königreichs beider Sizilien. Nach Herstellung des Friedens regelte Friedrich die Verhältnisse des Königreichs beider Sizilien durch ein von seinem Kanzler Peter von Vinea ausgearbeitetes Gesetzbuch. Durch Schaffung eines Rechtes sollten die verschiedenen Volksstämme des Königreiches zu einer Nation verschmolzen werden. In Neapel gründete er eine reich ausgestattete Universität. Friedrich war selbst fünf Sprachen kundig, versuchte sich mit Erfolg als Dichter und besaß ausgezeichnete Kenntnisse aus allen Gebieten des Wissens seiner Zeit. Sein Hof zu Palermo war der Sammelpunkt von Dichtern, Künstlern und Gelehrten; aber leider trug derselbe ein halb orientalisches Gepräge, da der Kaiser ein Begünstiger der in seinem Reiche angesessenen Araber war. Friedrich Ii. in Deutschland. Nach fünfzehnjähriger Abwesenheit kam Friedrich Ii. 1235 zum zweitenmal nach Deutschland. Sein Sohn Heinrich, der bereits zu seinem Nachfolger gewählt worden war, hatte hier unterdessen die Regierung geführt. Von schlechten Ratgebern aufgehetzt, empörte sich derselbe gegen den Vater und trat mit den lombardischen Städten in geheime Bündnisse. Als der Kaiser in Deutschlaud erschien, unterwarf sich jedoch Heinrich auf gütliches Zureden Hermanns von Salza und wurde nach Apulien gebracht, wo er in einem Schlosse bis zu seinem Tode in sicherem Gewahrsam gehalten wurde. In Worms
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