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1. Hilfsbuch für den Unterricht in der Geschichte - S. 169

1897 - Breslau : Handel
14. Der dreißigjährige Krieg. 169 den Entschluß zur Reife, seine Krone niederzulegen. In der Regierung Deutschlands -folgte ihm 1556 sein bereits 1531 zum Nachfolger erwählter Bruder Ferdinand. 1556 Alle übrigen Länder seiner Herrschaft erbte sein Sohn Philipp Ii. Karl V. aber zog sich 1556 in ein Haus bei dem spanischen Hieronymitenkloster St. Dufte zurück und verbrachte dort seine Zeit in Andachtsübungen, Gartenbau, Uhrmacherei u. f. w. Er starb 1558. 14. Der dreißigjährige Krieg (1618—1648). Ursache. Der Augsburger Religionsfriede hatte zwar dem Religionskriege in Deutschland ein Ende gemacht, aber die Streitigkeiten zwischen den beiden Konfessionen dauerten fort und erzeugten bei ihren Angehörigen tiefen Haß. Die Verschiedenheit des konfessionellen Bekenntnisses ward zur Kluft, die das deutsche Volk in zwei einander feindlich gegenüber stehende Parteien schied. Den Bemühungen des Kaisers Ferdinand I. (1556—1564) und seines Sohnes und Nachfolgers Maximilian Ii. (1564—1576) gelang es, den konfessionellen Frieden aufrecht zu erhalten. Aber unter dem schwachen Rudolf Ii. (1576—1612) brachen die Religionsstreitigkeiten mit erneuter Heftigkeit aus. Die Protestanten mehrten ihr Gebiet durch Einziehung ehemals geistlicher Besitzungen. Die Katholiken hatten in dem vom hl. Ignatius von Loyola gegründeten und 1540 vom Papste bestätigten Orden der Gesellschaft Jesu (Jesuitenorden) ein wirksames Gegengewicht gegen das Umsichgreifen des Protestantismus gewonnen. An mehreren Orten, so besonders in Donauwörth (jetzt bayrisch), verliefen die Streitigkeiten zwischen Katholiken und Protestanten zum Nachteil der letzteren. In der genannten Reichsstadt war die kleine katholische Gemeinde bei der Fronleichnamsprozession von den Protestanten gestört worden. Das führte dazu, daß die Stadt in die Reichsacht erklärt wurde. Mit der Vollziehung derselben wurde der Herzog Maximilian von Bayern beauftragt. Derselbe nahm die Stadt in Besitz und setzte daselbst katholische Obrigkeiten ein. Dieser Vorfall veranlaßte 1608 igos mehrere protestantische Fürsten zum Abschlüsse der Union, eines Bündnisses, das den gemeinsamen Schutz des Protestantismus als seinen Zweck bezeichnete. Der Union stellte Herzog Maximilian von Bayern 1609 1609 die Liga, einen Bund katholischer Fürsten, entgegen. Beide Bündnisse hielten ihre Kriegsmacht. So standen die deutschen Katholiken und Protestanten einander kampfbereit gegenüber. Es bedurfte zum Ausbruch des Religionskrieges nur einer Veranlassung. Veranlassung. Kaiser Rudolf Ii. gab 1609 durch den Majestätsbrief den Herren, Rittern und königlichen (d. h. unmittelbar unter dem Könige, also unter keinem Grundherrn stehenden) Städten des Königreichs Böhmen das Recht, auf ihrem Gebiete evangelische Kirchen und Schulen zu errichten. Durch einen besonderen „Vergleich" ward auch den Unterthanen auf den königlichen Gütern dasselbe zugestanden. Auf den Majestätsbrief und den Vergleich beriefen sich die protestantischen Unterthanen des Erzbischofs von Prag und des Abtes zu Braunau (an
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