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1. Hilfsbuch für den Unterricht in der Geschichte - S. 175

1897 - Breslau : Handel
14. Der dreißigjährige Krieg. 175 Nur eine geringe Anzahl Magdeburger überlebte den Fall ihrer Vaterstadt. „Seit Jerusalems und Trojas Zerstörung ist keine größere Viktorie erhört worden!" berichtete der Sieger nach Wien und München. Aber die Zerstörung Magdeburgs war für Tilly ein großer Verlust, da der feste Platz ein sicherer Stützpunkt bei seinen weiteren Unternehmungen gewesen wäre. — Gustav Adolf wurde bei seilten Glaubensgenossen geschmäht, weil er nichts zum Entsatz der bedrängten Stadt gethan hatte. Er schob die Schuld auf die Kurfürsten von Brandenburg und Sachsen, welche trotz langer Unterhanblungen ein Bünbnis mit ihm nicht eingegangen waren. Der branbenburgifche Kurfürst Georg Wilhelm zögerte mit dem Abschluß eines solchen, obwohl Gustav Aböls sein Schwager war, schon barum, weil er durch denselben seine Erbansprüche auf Pommern gefährdet sah. Erst als der Schwedenkönig mit seinem Heere vor Berlin erschien und mit Gewaltmaßregeln drohte, schloß der ge-ängstigte Kurfürst wenige Tage nach Magdeburgs Fall mit ihm ein Bündnis, in welchem er ihm Spandau und Küstrin überließ und ihm 30 000 Thaler monatliche Hilfsgelder versprach. c) Schlacht bei Breitenseld (1631). Sachsen war unterdessen mit mehreren kleineren Staaten in Leipzig zu einem Bunde zusammengetreten, um sowohl gegen den Kaiser, als auch gegen Schweden eine bewaffnete Neutralität aufrecht zu erhalten. Da rückte Tilly in Sachsen ein, um den Kurfürsten zur Rückkehr zur kaiserlichen Partei zu zwingen. Aber er veranlaßte das Gegenteil. Der bedrängte Kurfürst suchte und fand Rettung durch Gustav Adolf. Mit diesem ging er ein enges Bündnis ein und ließ seine Truppen zu den schwedischen stoßen. Bei Breitenfeld unweit Leipzig kam es am 17. September 1631 zur Schlacht zwischen 1681 dem Heere Tillys und den vereinigten Schweden und Sachsen. Trotz tapferer Gegenwehr wurde der greise Tilly, der Sieger in 36 Schlachten, durch die überlegene Kriegskunst Gustav Adolfs völlig besiegt. Die Wiener Höflinge hatten noch vor kurzem gespöttelt: „Der Schneekönig wird von der südlichen Sonne balb schmelzen!" Jetzt lag das katholische Süb-beutschlanb, lagen selbst die Erblande des Kaisers wehrlos vor dem Sieger. Dieser wandte sich durch Thüringen und Franken nach den Rheingegenden. In Mainz hielt er den Winter über Hof. Der fremde Eroberer schaltete damals in deutschen Landen mit einer Machtfülle, wie sie die Kaiser seit Jahrhunderten nicht mehr entfaltet hatten. Vom Rheine zog er im nächsten Frühjahr nach Bayern. Tilly deckte mit den Trümmern seines Heeres bei Rain den Übergang über den Grenzfluß Lech. Aber feine Truppen wurden vertrieben, er selbst erhielt eine tödliche Wunde, welcher der greife Held nach wenigen Tagen erlag. München geriet in die Hänbe der Schweden. Der Kaiser war in feiner Hauptstabt bebroht. d) Schlacht bei Lützen (1632). In feiner Bebrängnis wanbte sich der. Kaiser an Wallenstein, der zu Gitschin inmitten seiner Güter mit königlichem Aufwanbe lebte, um ihn zur Ausstellung eines neuen Heeres zu bewegen. Erst auf wieberholtes Ersuchen und nach Bewilligung der ausgebehnteften Vollmachten ließ er sich dazu herbei. Er erhielt den
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