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1. Hilfsbuch für den Unterricht in der Geschichte - S. 203

1897 - Breslau : Handel
2. Friedrich Wilhelm, der Große Kurfürst. 203 infolge seiner Tapferkeit und Klugheit vou Stufe zu Stufe. Gegen Ende des dreißigjährigen Krieges verließ er die schwedischen Dienste, in welchen er es bis zum Generalmajor gebracht hatte, und ließ sich in der Mark als Rittergutsbesitzer meder. Beim Beginn des schwedisch-polnischen Krieges trat er in das Heer des Kurfürsten; hier stieg Derfflinger bis zum General-Feldmarschall und wurde in den Reichs» freiherrenstand erhoben. Westfälischer Frieden (1648). Das vergrößerte Heer gab dem Kurfürsten auch bei den bereits 1644 begonnenen Friedensverhandlungen ein erhöhtes Ansehen. Wenn es ihm auch nicht gelang, seinen Erb-anspruch auf Pommern ganz durchzusetzen, so erhielt er doch für den ihm entzogenen Teil dieses Landes in den ihm überwiesenen ehemals geistlichen Gebieten genügenden Ersatz (S. 178). So beklagenswert der Verlust der Odermündungen und Ostseehäfen war, so wichtig erwiesen sich in der Folgezeit die erworbenen Stifter als Stützpunkte für die weitere Ausbreitung der brandenburgisch- preußischen Herrschaft nach dem Rheine hin. An Landbesitz schon bei Beginn des Krieges alle kurfürstlichen Häuser überragend, stand Hohenzollern nunmehr auch an Macht nur noch dem Kaiserhause nach. Schwedisch - polnischer Krieg (1655 — 1660). Die Königin Christine von Schweden legte 1654 die Krone nieder und trat zum Katholizismus über. Ein Herzog von Pfalz-Zweibrücken, ein Schwester-sohn Gustav Adolfs, bestieg als Karl X. den schwedischen Thron. Da erneuerte der polnische König Johann Kasimir, das Haupt der älteren Linie des schwedischen Königshauses Wasa, die Ansprüche auf das nordische Reich, die bereits sein Vater gegen Gustav Adolf geltend zu machen versucht hatte. Der kriegskundige Karl X., begierig nach Ruhm und Eroberungen, begann deshalb 1655 den Krieg mit Polen, indem er von Vorpommern aus durch das Kurfürstentum Brandenburg ein Heer in Polen einrücken ließ. a) Brandenburg im Bunde mit Schweden. Friedrich Wilhelm erkannte, daß er bei dem Kampfe der beiden großen Nachbarn, von denen der eine zudem sein Lehnsherr war, nicht unthätig bleiben konnte. Mit dem Kern seines mittlerweile aus 27 000 Mann gebrachten Heeres rückte er nach Ostpreußen, um dessen Grenzen gegen die Kriegführenden zu sichern und hier das Weitere abzuwarten. Unterdessen hatten die Schweden das völlig ungerüstete Polenreich wie im Fluge niedergeworfen und Johann Kasimir zur Flucht auf seine oberschlesischen Güter (nach Ober-Glogan) genötigt. Nach solch überraschenden Erfolgen wandte sich Karl X. mit großer Übermacht gegen Friedrich Wilhelm und zwang ihn unter den Mauern von Königsberg 1656 zu einem Vertrage. In demselben mußte der Kurfürst über das Herzogtum Preußen, das jedoch durch das Ermeland vergrößert werden sollte, die schwedische Lehnshoheit anstatt der bisher polnischen anerkennen. Während der Abwesenheit des Schwedenkönigs aber hatten die Polen, angefeuert durch das Beispiel der tapferen Verteidiger des befestigten Klosters Czenstochau*) die *) Sprich: tschenstochau.
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