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1. Hilfsbuch für den Unterricht in der Geschichte - S. 292

1897 - Breslau : Handel
292 D. Aus der brandenburgisch-preußischen Geschichte. Der General Vogel von Falckenstein rückte von Minden, der General von Mantensfel von Schleswig-Holstein aus in Hannover em. Der blinde König Georg V. ging mit der 19 000 Mann starken Armee nach Süden, versäumte es jedoch, rechtzeitig die Verbindung mit den Bayern zu gewinnen. Bei Langensalza wurden infolgedessen die Hannoveraner am 27. Juni von einer kleinen Abteilung Preußen, mit der die koburg-gothaischen Truppen sich vereinigt hatten, unvermutet angegriffen. Ihre große Überlegenheit an Zahl sicherte ihnen zwar den Sieg, doch sahen sie sich bereits am nächsten Tage von den Abteilungen Manteuffels und Beyers völlig umstellt und mußten sich ergeben. Die Mannschaften wurden entwaffnet und in die Heimat entlassen; der König und seine Familie zogen sich nach Österreich zurück. Mit der Besetzung Sachsens wurde die Elbarmee unter Herwarth von Bittenfeld beauftragt. Ihre Aufgabe war eine leichte, denn der König und das 23 000 Mann starke Heer zogen, ohne Widerstand zu versuchen, nach Böhmen ab. Das ganze Königreich, die kleine Festung Königstein ausgenommen, war in wenigen Tagen in den Händen der Preußen. Die Besiegung Österreichs, a) Der Aufmarsch. Die Hauptmasse der preußischen Truppen war zum Kampfe gegen Österreich bestimmt. Etwa 250000 Krieger wurden mit überraschender Schnelligkeit in drei Armeen an der Nordgrenze Böhmens zusammengezogen. Die Elbarmee war in den östlichen Zipfel Sachsens eingerückt. Bei Görlitz sammelte sich die I. Armee unter dem Prinzen Friedrich Karl. Im Walden-burger Bergland und in der Grafschaft Glatz wurde die Ii. oder schlesische Slrrnee gebildet, welche den Kronprinzen Friedrich Wilhelm zum Führer hatte. Moltkes Plan ging dahin, daß die Armeen getrennt in Böhmen einmarschieren und sich an der oberen Elbe zum Entscheidungskampfe vereinigen sollten. Benedek hingegen erwartete den Einbruch der schlesischen Armee in Mähren und wurde in seinem Glauben durch das Erscheinen zweier unbedeutenden Streisschaaren an der oberschlesischen Grenze bestärkt. Dieser Irrtum und das Unfertige der österreichischen Rüstungen ließen ihn zu keinem angriffsweisen Vorgehen kommen. An Zahl waren übrigens seine Truppen auch nach der Verstärkung durch die Sachsen den Preußen nur um wenige Tausend Mann überlegen. b) Nachod. Am 27. Juni überschritt die Armee des Kronprinzen in drei Heersäulen das Gebirge. Das I. (jetzt ostpreußische) Corps marschierte durch die Landeshuter Pforte auf Trautenau; die Garde rückte nach Braunau vor; das V. (Posensche) und Vi. (fchlesifche) Corps benützten den Lewin-Nachoder Paß. Die Gebirgsübergänge erwiesen sich unbesetzt. Als aber die Spitze des vom General von Steinmetz befehligten V. Corps das Gebirge hinter sich hatte, sah sie auch schon den Feind zum Kampfe anrücken. Bei Nachod behauptete sie sich mit zäher Ausdauer gegen eine dreifache Überzahl stundenlang und hielt der nachfolgenden Hauptmacht den Paß offen. Diese eilte im Laufschritt herbei. Als die volle Gewalt des Corps zur Entwickelung kam, wichen
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