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1. Bilder aus der deutschen Geschichte - S. 15

1901 - Breslau : Hirt
Bilder aus der deutschen Geschichte. 15 Den Geistlichen machte er es znr Pflicht, die Kinder in der Jieligion, im Lesen, Schreiben und Singen zu unterrichten. Eltern, die ihre Kinder nicht zur' Schule schickten, wurden bestraft. Die vorhandenen Schulen unterstützte der Kaiser und gründete neue. Er selbst hatte in der Jugend nicht den nötigen Unterricht erhalten und bemühte sich, im späten Alter das Schreiben zu erlernen. An seinem Hofe lebten die berühmtesten Gelehrten; ihre Vorträge hörte er gern. Wie Kaiser Karl schreiben lernte. Als Kaiser Karl zu Jahren kam Ta ging der große Kaiser noch Und war der Große worden Beim Schreiber in die Schule Uni) streckte seinen Scepter aus Und müht sich wie ein -schiileifnab Nach Süden und nach Norden, Mit seiner Federspule; Da gab's ins weite Kaiserreich Doch bleibt der schwergewohnten Hand Wohl auszuschreiben viel; Der leichte Kiel zu schwer, Doch der so stark den Scepter hält, Er seufzt: „Was Händchen nicht geleint, Führt schwach den Federkiel. Das lernt der Hans nicht mehl. Wohl lernt er in der Jugend einst Nun, alter Kaiser, tröste dich: Ein rasches Roß zu reiten, Kannst du ihn schlecht nur schreiben, 3u schwimmen durch den wilden Strom, Dein Name wird im deutschen ^.and Mit -Schwert und Speer zu streiten, Wohl angeschrieben bleiben! Noch ist dem Mann kein Hengst zu witd, Du schriebest ihn mit scharfem Schwert Kein Fluß zu rasch und tief, In Erz und Marmelstein, Nur eines fällt dem Helden schwer: Du schriebst mit deinen Thaten ihn Zu schreiben einen Brief. Ins Buch der Zeiten ein. Gero k. Besonders liebte Karl die deutsche Sprache. Auf seinen Wunsch wurde daher in mehreren Klosterschulen die deutsche Sprache gepflegt. Auch ließ er alte deutsche Lieder aufschreiben und befahl, daß der Religionsunterricht in deutscher Sprache erteilt und in den Kirchen deutsch gepredigt würde. Unter feiner Regierung erschien der erste Katechismus in deutscher Sprache. Wie Kaiser Karl Schulvisitation hielt.unter den von Karl gegründeten Schulen war ihm die Hofschule die liebste; sie war zum Unterricht der Kinder des Kaisers und seiner Hosdiener bestimmt. Er selbst besuchte sie öfters. Bei einem solchen Schulbesuche fand er einst, daß die Kinder der Vornehmen unfleißig gewesen waren und weniger Kenntnisse als die Kinder der Ärmeren besaßen. Diese mußten sich zu feinerjrechten, jene zu seiner Linken aufstellen. Dann sagte er zu den armen, aber fleißigen Schülern: „Ich danke euch, meine Kinder, ihr habt euch selbst zur Ehre und zu euerem Nutzen gelernt." Zürnend sprach er zu den vornehmen, aber trägen Knaben: „Ihr Söhne der Adligen, ihr feinen Püppchen, ihr seid müßig und meinen Befehlen ungehorsam gewesen; aber bildet euch auf den Stand und den Reichtum eurer Eltern nichts ein, denn wisset, Träge und Unwissende haben bei mir weder Rang noch Ehre. Und werdet ihr nicht fleißiger, so werde ich euch bestrafen, wie ihr es verdient." 11 Vgl. das gleichnamige Gedicht von Gerok.
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