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1. Leben Karls des Großen - S. 28

1911 - Düsseldorf : Schwann
28 freundlichen und fröhlichen Gesichtsausdruck das prächtige weiße Haar. So zeigte seine äußere Erscheinung, er mochte sitzen oder stehen, die Würde des Herrschers. \ ielleicht hätte man einwenden können, der starke Nacken sitze auf zu gedrungenem Halse, auch sei Karl zu wohlbeleibt gewesen; aber nach meinem Dafürhalten fiel das bei dem sonstigen Ebenmaß durchaus nicht auf; wohl aber, daß die helle Stimme der kräftigen Männergestalt mit festem Schritte nicht recht entsprach. Beneidenswert war seine Gesundheit, wenn man von den vier letzten Lebensjahren absieht, in denen er häufig Fieberanfälle hatte und zuletzt sogar mit einem Fuße hinkte. Sein eignes Urteil war ihm bei der Behandlung von Krankheitserscheinungen maßgebender als das der Ärzte. Sie mochte er schon aus dem Grunde nicht recht leiden, weil sie ihm den Braten, der gerade sein Leibgericht war, verboten und ihm den Genuß von gesottenem Fleische verordneten. Nach Frankensitte übte er sich beständig im Reiten und Jagen. Diese fortgesetzten Übungen haben bekanntlich dem Frankenvolk zu einer Kunstfertigkeit verholfen, daß es wohl mit jedem Volke sich messen kann. Ein besonderer Freund war er von den warmen Quellen mit ihren Dämpfen. Hier nahm er so fleißig Schwimmübungen vor, daß er für den besten Schwimmer gehalten werden durfte. Die Vorliebe für diese Quellen bestimmte ihn, gerade in Aachen sich einen Palast zu erbauen, in dem er ja auch die letzten Jahre vor seinem Tode ständig wohnte. Zum gemeinschaftlichen Baden entbot er aber nicht nur seine Söhne, sondern auch die Vornehmen aus seiner Umgebung und seine Freunde. Auch kam es vor, daß er scharenweise Diener und Leibwächter einlud. Die Zahl der Badenden betrug dann hundert oder gar noch mehr.
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