Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Leben Karls des Großen - S. 77

1911 - Düsseldorf : Schwann
(( „Macht und Ansehen des germanischen Volkskönigs beruhten einst vornehmlich auf dem persönlichen Einflüsse. — Dieser Einfluß hing aber zum guten Teile von dem Reichtum ab, über den der König verfügte. Der Königshort ist darum von dem Begriff des germanischen Königtums geradezu untrennbar. Geschichte und Sage legen auf ihn das größte Gewicht. Er liefert die Mittel, ein stattliches und ansehnliches Gefolge zu unterhalten; er birgt nicht nur gemünztes Gold, sondern auch die Ringe und Spangen, die Ehrenwaffen und Kleider, mit denen der König treue Dienste und wackere Taten belohnt. Auch in merowingischer Zeit üben die schimmernden Schätze des königlichen Hortes noch ihre zauberhafte Macht. Fast nicht weniger als das Reich gilt der Schatz. Hort und Reich gewinnen heißt die Herrschaft ergreifen. Bei den Reichsteilungen wird, wie das Reich, auch der Hort geteilt. . . . Als Lothar 842 vor seinen Brüdern von Aachen fliehen mußte, raffte er die Kostbarkeiten des Hortes zusammen; einen kunstvoll gearbeiteten silbernen Tisch aus dem Erbe Karls des Großen ließ er in Stücke zerschlagen und verteilen, um die schwankend gewordene Treue seiner Anhänger zu befestigen.“ (Brunner, Deutsche Rechtsgesch. Ii. 67.) Bücherei. „Befremden erregt, daß die sehr bedeutende Bü c h er s a m m 1 u n g (zum Besten der Armen) verkauft werden sollte; bei seinen Söhnen setzte er also wohl nicht den väterlichen Sinn für Wissenschaft und Kunst voraus. — Es werden in dem Testament 15 geistliche und 15 weltliche Große als Zeugen angeführt und zur Überwachung der Ausführung verpflichtet, eine Vorstufe der späteren Einrichtung von Testamentsvollstreckern.“ (Dahn, Urgesch. d. germ. u. rom. Völker Iii. 1150, 1152.) \ r_
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer