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1. Geschichte des Altertums - S. 59

1903 - Berlin : Süsserott
- 59 — Cäsar. Aus diesem Wort ist der deutsche Name „Kaiser" entstanden. Der Senat gab ihm aber den Beinamen August ns, d.h. der Erhabene, und diesen Namen führt er in der Geschichte. Der achte Monat des Jahres wurde nach ihm benannt. Augustus regierte mit Weisheit und Milde. Nichts an ihm erinnerte mehr an den blutbefleckten Streber, der er gewesen war. Er lebte, wohnte und kleidete sich wie ein einfacher Bürger. Von seinen Reisen kehrte er nachts zurück, um jede Begrüßung zu vermeiden. Er verschönerte Rom durch herrliche Marmorbauten. Die Bürgerkriege hörten auf, auch wurde fein Eroberungskrieg mehr geführt und der Janustempel geschlossen. Das römische Volk ließ sich die Friedensherrschaft des Augustus Wohlgefallen und vergaß seine Freiheit. Augustus gab ihm Brot und Spiele. 2. Das Weltreich. — Das römische Reich umfaßte beinahe den ganzen damals bekannten Erdkreis. Es erstreckte sich vom Rhein und von der Donau bis zu deu Wüsten Afrikas, von den Säulen des Herkules bis zum Euphrat. Nur die Parther im fernen Osten blieben unüberwunden. Auch die germanischen Feldzüge mißglückten. Das ganze Reich zerfiel in '25 Provinzen und zählte 120 Millionen Bewohner, davon waren die Hälfte Sklaven. Nach Rom waren Alexandrien und Antiochien die größten Städte. Schnurgerade Heerstraßen dienten dem Handelsverkehr; sie begannen von dem goldenen Meilensteine auf dem Forum und liefen nach allen Teilen des Reichs. Eine Post ging durch alle Provinzen. In den fernsten Provinzen wurden römische Städte gegründet und mit Palästen, Wasserleitungen, Theatern, Bädern versehen^ deren Trümmer noch heute unsere Bewunderung erregen. 3. Das goldene Zeitalter. — Augustus war ein Freund und Beschützer der Künste und Wissenschaften. Er zog zahlreiche Dichter und Gelehrte an seinen Hof. Zn seiner Zeit lebten die Dichter Virgil, Horaz, Ovid, der Geschichtsschreiber Livius u. a. Der erste Feldherr und Staatsmann des Kaisers, Ag ri ppa, förderte die Baukunst, während M äe enas^ eiu anderer- Freund des Kaisers, die Dichter zu belohnen pflegte. Die Werke der Bildhauerei und Malerei wurden meist von griechischen Meistern ausgeführt. 4. Die Fülle der Zeit. — Herrschte auch unter Augustus äußerer Friede auf Erden, so war doch in den Herzen kein Friede. Man erkannte immer mehr die Ohnmacht der Götter und sehnte sich nach einem Heiland und Erlöser, der die Unruhe des Herzens stillen könne. „Die Völker haben sein geharrt, Bis daß die Zeit erfüllet ward, Da fandte Gott von seinem Thron, Sein Heil, den eingebornen Sohn". Die Menschheit war innerlich bereitet, das Heil zu empfangen. Auch äußerlich war die Zeit erfüllt. Im römischen Weltreich war morgenländisches und abendländisches Wesenju einem Ganzen verschmolzen. Ein Zepter beherrschte die Welt, eine Sprache, die griechische, wurde überall verstanden, große Verkehrsstraßen durchzogen das Reich von einem Ende zum andern. So war die Zeit erfüllt und das Reich Gottes herbeigekommen. Christus wurde geboren. 5. Tod des Augustus. — Augustus führte kein glückliches Familienleben. Seine Söhne starben vor ihm. Seine Tochter Julia mußte er wegen sittenlosen Lebens ans Rom verbannen. Ihre Söhne sollten seine Nachfolger werden, wurden jedoch von der bösen Li via, der dritten Gemahlin des Augustus, vergiftet. Das gottlose Weib wollte ihren Söhnen
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