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1. Bilder aus der vaterländischen Geschichte - S. 7

1894 - Münster : Aschendorff
es ihnen möglich war, mit ihnen beschäftigt. Der Vater scherzte mit ihnen, spielte mit ihnen, wie es nur ein bürgerlicher Vater nnge-zwnngen und unbefangen thun kann. Er unternahm mit ihnen weite Spaziergänge und Ausflüge zu Fuß und zu Pferde; bei Gebirgs-partieen mußten sie tapfer klettern, und bei schwierigen Stellen nahm der Vater wohl den jüngsten auf den Rücken oder auf die Schulter. Die Früchte dieser sorgsamen und liebevollen Erziehung blieben nicht aus; die Kiuder hingen mit zärtlicher Liebe an den teuren Eltern und sind zu tüchtigen Männern und Frauen Heraugewachsen. Der älteste Sohn bildet jetzt die Zierde des deutschen Kaiserthrones; Prinz Heinrich ist der Seemann unter den preußischen Prinzen und dazu berufen, einst die Führung der Kriegsflotte zu übernehmen; er ist vermählt mit der Prinzessin Irene von Hessen. Die älteste Tochter, Prinzessin Charlotte, ist mit dem Erbprinzen Bernhard von Meiningen vermählt, die zweite, Prinzessin Viktoria, mit dem Prinzen Adolf von Schaumburg-Lippe. Die dritte Tochter, Prinzessin Sophie, ist die Gemahlin des Kronprinzen Konstantin von Griechenland, und die jüngste, Prinzessin Margarethe, hat den Prinzen Friedrich Karl von Hessen geheiratet. Am 2. Januar 1861 bestieg Wilhelm I. den Thron Preußens, und sein Sohn wurde dadurch Kronprinz von Preußen. Nene Aufgaben, aber auch neue große Ehren erwuchsen ihm daraus. Im Jahre 1864 brach der Krieg mit Dänemark aus. Den Oberbefehl über die preußischen Truppen führte in diesem Kriege der alte Feldmarschall von Wrangel; der Kronprinz wurde dem Stabe desselben zugeteilt. Der grimmige Winter des Jahres 1864 stellte an die Ausdauer aller Teilnehmer des Feldzuges besonders hohe Anforderungen. Der Kronprinz ertrug die fürchterliche Kälte und die schweren Anstrengungen der Märsche auf den beeisten Straßen mit bewnnde-rungswürbiger Ausbauer, kein Ungemach war imstande, seine stets heitere Laune zu erschüttern. Immer war er an der Seite der Sol-baten, die Schwierigkeiten der Märsche getreu mit ihnen teileub. Die kurze Pfeife im Munbe, mit einem schlichten, berben Felbmantel be-Iteibet, watete er oft an ihrer Seite durch den fußhohen Schnee, durch Eis und Schmutz. Wie jeber cinbere Soldat, war er oft gezwungen, sein Nachtlager in einer ungemütlichen Scheune ober in einem elenben Bauernhause aufzufchlagen. Um trockene Füße zu bekommen, war er oft genötigt, sich von den Bauern Strümpfe und Pantoffeln zu borgen. Kein Wunber, daß ein solcher Prinz balb der Liebling der Soldaten war. Durch die helbenmiitige Erstürmung der Düppeler Schanzen und deu ebenso sühnen Übergang der preußischen Truppen nach der Insel Alsen wurde der Krieg für Preußen gewonnen.
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