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1. Bilder aus der vaterländischen Geschichte - S. 8

1894 - Münster : Aschendorff
Eine weit schwierigere Aufgabe wurde dem Kronprinzen in dem Kriege gegen Österreich im Jahre 1866 zugedacht. Er wurde zum Befehlshaber der zweiten Armee ernannt, die er glücklich durch die schlesischen Gebirgspässe nach Böhmen führte. Hier erfocht er mehrere Siege und trug durch sein rechtzeitiges Eintreffen trotz der ihm entgegenstehenden großen Hindernisse am meisten bei zu dem glücklichen Ausgange der Entscheidungsschlacht bei Köuig-grätz am 3. Juli. König Wilhelm überreichte am Abende der Schlacht seinem tapferen Sohne persönlich unter Frenden- und Dankesthränen das höchste militärische Ehrenzeichen, den Orden pour 1g mörite. Noch rühmlichere Lorbeeren erwarb sich der Kronprinz in dem französischen Kriege von 1870 und 1871. Wiederum zum Befehlshaber einer großen Armee ernannt, die aus Preußen, Baieru, Württembergern und Badenern bestand, überschritt er zuerst von den deut* sch eit Heerführern die französische Grenze. Er erfocht die ersten glänzenden Siege bei Weißenburg und Wörth und trug dann später wesentlich dazu bei, daß der Kaiser Napoleon bei Sedan gefangen genommen wurde. Und als sein Vater am 18. Januar 1871 im Königsschlosse zu Versailles die deutsche Kaiserwürde annahm, war er der erste, der ihm seinen Glückwunsch aussprechen konnte. Er selbst war jetzt Kronprinz des deutschen Reiches. Schon vorher hatte ihm sein Vater zur Anerkennung seiner Tapferkeit und der vorzüglichen Führung des Heeres den Nang eines General-Feld-marschalls verliehen, eine Ehre, die bisher noch nie einem preußischen Prinzen zuteil geworden war. Ruhm- und sieggekrönt kehrte er in die Heimat zurück und hielt an der Seite seines greisen Heldenvaters seinen Einzng in Berlin. Das deutsche Reich war infolge dieses Krieges wiedererrichtet worden. Dem Kronprinzen, der die verschiedenen deutschen Volksstämme vereint zu Kampf und Sieg geführt hatte, fiel jetzt die schöne Aufgabe zu, die auf den Schlachtfeldern erkämpfte Einheit im friedlichen Verkehre zu befestigen. Keiner war dazu besser geeignet, als „unser Fritz", wie der Kronprinz in ganz Deutschland genannt wurde. Wenn er zu Truppenbesichtigungen oder Manövern nach Baiern oder Württemberg kam, wurde er von Heer und Volk mit demselben Jubel begrüßt und mit derselben Liebe empfangen, wie in den preußischen Landesteilen. In Süddeutschland hieß er ebenso „unser Fritz" und „unser Kronprinz", wie in Norddeutschland. Ebenso wie im Vaterlande, erregte seine stattliche Gestalt und sein leutseliges Wesen auch überall im Auslande, wohin er kam, Aussehen und Bewunderung. Im Jahre 1869 machte er im Aufträge seines königlichen Vaters eine große Reise in den Orient zur Eröffnung
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