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1. Bilder aus der vaterländischen Geschichte - S. 10

1894 - Münster : Aschendorff
— 10 Pflicht als Kaiser, sich in die Mitte seines treuen Volkes zu begeben. Am 11. März gegen Mitternacht langte er in Cb arlo ttenbnrg an, wo er einstweilen seinen Wohnsitz aufschlug. Zu seinem größten Leidwesen konnte er seinen verstorbenen Vater nicht zum Grabe geleiten; doch sah er, selbst ein todkranker Mann, wehmütig von einem Fenster des Schlosses aus den Trauerzug in den Schloßgarten einbiegen. Vorübergehend trat infolge der lauen Frühlingswitterung eine kleine Besserung in dem Befinden des Kranken ein. Am 24. Mai konnte er der Vermählung seines Sohnes, des Prinzen Heinrich, bev wohnen. Am 1. Juui fühlte er sich noch stark genug, nach dem Neuen Palais in Potsdam überzusiedeln. £ och bald nahmen seine Kräfte mehr und mehr ab, die Nahrungsaufnahme und das Atmen wurden immer beschwerlicher. Endlich erlöste am 15. Juni ein sanfter Tod den edlen Dnlder von seinen schweren Leiden, die er in musterhafter Geduld, ohne einen Klagelaut vou sich zu geben, ertragen hatte. Seine irdische Hülle wurde am 18. Juni seinem Wunsche gemäß in der Friedeuskirche iu Potsdam beigesetzt, wo außer dem Könige Friedrich Wilhelm Iv. und seiner Gemahlin Elisabeth schon seine zwei verstorbenen Söhne ruhten. fintfn* Wilhelm I. 3. Sein Leben bis zum Antritte der Regierung. Am 22. März 1797 wurde dem damaligen Kronprinzen, dem späteren Könige Friedrich Wilhelm Iii. und seiner Gemahlin Luise ein Sohn geboren, der in der Tanfe deu Namen Wilhelm erhielt. Einen Sohn hatten die Eltern schon, der später unter dem Namen Friedrich Wilhelm Iv. den preußischen Königsthron bestieg. Trübe Zeiten hatten die Eltern und Kinder bald durchzumachen. Der mächtigste Mann Europas war damals Napoleon Bonaparte, der 1804 Kaiser der Franzosen wurde. Er war ein sehr ehrgeiziger Mann, aber auch ein ebenso tüchtiger Feldherr. Fast mit allen Staaten Europas hat er Krieg geführt und meistens wurde er vom Glücke begünstigt. Im Jahre 1806 fing er auch mit Preußen Krieg an. Das preußische Heer war gerade damals in einem viel schlechteren Zustande, als es jemals vorher und nachher gewesen ist. Daher erlitt es in der Schlacht bei Jena und Auerstädt eine furchtbare Niederlage. Die Folge davon war, daß die königliche Familie schleunigst Berlin ver-
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