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1. Bilder aus der vaterländischen Geschichte - S. 20

1894 - Münster : Aschendorff
— 20 — Königs herbeiführen. Der König gab daher eine entschieden verneinende Antwort. Als Benedetti nun noch einmal um eine Audienz beim Könige nachsuchte, verweigerte dieser sie ihm mit der Erklärung, er habe ihm in dieser Angelegenheit nichts mehr zu sagen. Dem Könige war es längst klar geworden, daß Napoleon den Krieg durchaus wünschte. In der That entstand denn auch über die Abweisung des französischen Gesandten durch den König in Frankreich ein gewaltiger Kriegslärm. König Wilhelm reiste sogleich von Ems nach Berlin, um sich mit seinen Ministern über die zu ergreifenden Maßregeln zu beraten. Wie man allgemein erwartet hatte, erklärte Napoleon unter dem Jubel der Bevölkerung an Preußen den Krieg; arti 19. Juli traf die Kriegserklärung iu Berlin ein. Der Reichstag und die ganze Bevölkerung nahm dieselbe mit dem festen Entschlüsse an, für des Vaterlandes Ehre den Kampf aufzunehmen und Gut und Blut zu opfern. Wie plötzlich der Krieg auch ausbrach, er traf das preußische Heer nicht unvorbereitet. Sobald der Befehl zur Mobilmachung erging, strömte alles zu deu Waffen. Für jeden, der eintrat, lag die Kleidung und Rüstung bereit, jedem war fein Platz im voraus bestimmt. Mit der größten Ruhe und ohne jybe Störung sammelten sich die einzelnen Truppenteile, und in wenigen Tagen befand sich das ganze Heer mit Pferden und Kanonen auf dem Wege nach Frankreich. Auch die süddeutschen Staaten, Baiern, Württemberg, Baden und Hessen, hielten fest an dem 1866 abgeschlossenen Bündnisse und stellten ihre Heere dem Könige von Preußen zur Verfügung. Allenthalben in ganz Deutschland herrschte dieselbe Begeisterung, überall erscholl bei jung und alt die „Wacht am Rhein": //Lieb Vaterland, magst ruhig fein, Fest steht und treu die Wacht am Rhein." In weniger als 14 Tagen stauben 450 000 Mann kampfbereit an der französischen Grenze, und ebenso viele befanben sich noch im Innern des Landes, bereit, auf den ersten Ruf des Königs hin zum Kampfe aufzubrechen. Über eine Million beutscher Solbateu hat in biesem Kriege gegen Frankreich gekämpft. Die gesamte beutsche Streitmacht war in brei große Armeen geteilt. Die erste Armee stanb unter dem Befehle des Generals von Steinmetz, die zweite unter dem Prinzen Friedrich Karl; bte britte Armee, zu der auch die fübbeittfchen Truppen gehörten, würde vom Kronprinzen von Preußen befehligt. Der 19. Juli, der Tag der Kriegserklärung, war für bett König Wilhelm ein benkwürbiger Tag. Ant 19. Jnli 1810, also gerabe vor 60 Jahren, war seine intiigstgelie&te Mutter, die eble Königin
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