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1. Bilder aus der vaterländischen Geschichte - S. 26

1894 - Münster : Aschendorff
- 26 — standrechtlich erschossen. Ganz Frankreich war entschlossen, den Krieg „bis aufs Messer", wie man sich ausdrückte, weiterzuführen. Es war ein Glück für die deutsche Kriegsleitung, daß ihr nach und nach infolge der Übergabe mehrerer Festungen wieder mehr Truppen zur Verfügung standen. Am 28. September ergab sich die Festung Straßbnrg nach hartnäckiger Verteidigung dem preußischen General von Werder. Es war genau der Tag, an dem die „wunderschöne Stadt" vor 189 Jahren durch Verrat dein damals schwachen deutscheu Reiche entrissen worden war. Einen Monat später, am 27. Oktober, mußte auch die für unbezwingbar gehaltene Festuug Metz, vom Hunger gezwungen, dem Sieger ihre Thore öffnen. Die zweite große französische Armee, 173 0( 0 Mann stark, mußte mit dem Marschall Bazaine kriegsgefangen nach Deutschland wandern. Bis in deu fernsten Osten sah man sich genötigt, die ungeheure Zahl der Kriegsgefangenen zu verteilen. Mit großer Freude begrüßte man die Übergabe dieser Festungen im deutschen Hauptquartier; denn man hatte die dadurch frei werdenden Truppeu zu anderen Aufgaben sehr nötig. Nach der Einschließung von Paris war der tapfere baierifche General von der Tann gegen ein von Süden her heranziehendes Heer geschickt worden, hatte es in der Schlacht bei Orleans am 11. Oktober besiegt und diese Stadt besetzt. Mehrere Wochen blieben die Baiern ungestört im Besitze der Stadt. Da aber rückte ein größeres Eutsatzheer heran, und von der Tann mußte sich itach einem unglücklichen Kampfe zurückziehen. Erst als das Heer Friedrich Karls heranrückte, gelang es diesem in Verbindung mit dem Groß Herzoge von Mecklenburg-Schwerin, irnch einer zweiten Schlacht bei Orleans am 4. Dezember die vielumstrittene Stadt wiederzuerobern. Die neugebildete französische Nordarmee wurde von den Generälen von Manteuffel und von Göben in den letzten Tagen des Dezember 1870 und den ersten Tagen des Januar 1871 mehrmals in den Schlachten bei Amiens und St. Quentin besiegt und gänzlich vernichtet. Dasselbe Schicksal wurde der Westarmee durch den Prinzen Friedrich Karl bereitet. Dieser eroberte auch Tours, den Sitz der französischen Regierung, die deshalb in aller Eile nach dem weitentlegenen Bordeaux verlegt wurde. Eine große Gefahr für die deutschen Heere und für Deutschland selbst trat jetzt unerwartet im O st e n Frankreichs an der deutschen Grenze zutage. Dem General Werder war nach der Einnahme Straß-bnrgs der Befehl erteilt worden, die im Osten Frankreichs besonders zahlreich auftretenden Franktireurs niederzuwerfen und die Verbindung mit der Heimat aufrechtzuerhalten. Unter den hier sich zeigenden
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