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1. Bilder aus der vaterländischen Geschichte - S. 42

1894 - Münster : Aschendorff
— 42 — Am 16. Oktober begann die furchtbare Schlacht in der großen Ebene um die Stadt Leipzig. Aus tausend Feuerschlünden erdröhnte es wie ein ohne Unterbrechung rollender Donner; so rasch fielen die Schüsse. Der Kampf wogte hin und her; hier stürmten die Franzosen siegend vor, dort wurden sie zurückgeworfen, Dörfer wurden mit großen Verlusten genommen, um bald wieder verloren zu gehen. Napoleon hielt auf einer Höhe bei einer Windmühle, von wo aus sein scharfer Blick das Schlachtfeld überschauen konnte; überallhin, wo es Not that, schickte er Verstärknngen, um die Fortschritte der Feinde aufzuhalten. Schott glaubte er den Sieg errungen zu haben und ließ in Leipzig alle Glocken läuten. Aber die Verbündeten drangen wieder vor, Blücher brachte die Feinde bei Möckern zum Weichen. Die Nacht erst trennte die Kämpfenden. Der 17. Oktober war ein Sonntag; an diesem Tage ruhten meistens die Waffen; nur der „alte Marschall Vorwärts" konnte seinen Kampfesmut nicht zügeln und nahm den Franzosen mehrere Dörfer weg. Am 18. Oktober entbrannte der Kampf von neuem. Jetzt waren die Preußen, Russen und Österreicher 300 000 Mann stark, denen Napoleon nur mehr 150 000 entgegenstellen konnte. Mit verzweifeltem Mute wurde gefochten. Die Kaiser von Rußland und von Österreich, der König von Preußen und der Fürst von Schwarzenberg, der Oberbefehlshaber der verbündeten Truppen, hielteu auf einer Anhöhe, von wo aus sie das Schlachtgetümmel überblickten. Diese Anhöhe wurde später der M o u ar ch e u h üg e 1 genannt. Mit welcher Freude sahen sie, wie ihre Soldaten immer weiter vordrangen, wie die Feinde auf allen Punkten zurückwichen, bis sie endlich am Abend völlig besiegt den Rückzug antraten. Schnell flohen sie über den Rhein nach Frankreich zurück. Seitdem betrat Napoleon den deutschen Boden nicht mehr. Die verbündeten Heere folgten ihm, allen voran immer der alte Marschall Blücher, der auf französischem Boden noch mehrere glänzende Siege über Napoleon erfocht. Zwar siegte auch dieser noch mehrmals, aber unaufhaltsam rückten die Preußen, Österreicher und Russen aus die französische Hauptstadt Paris los. Noch einmal kämpften die Franzosen mit verzweifeltem Mute im Anblicke ihrer Hauptstadt auf den Höhen von Montmartre. Vergebens; an der Spitze ihrer siegreichen Truppen zogen der Kaiser Alexander von Rußland und der König Friedrich Wilhelm in das stolze Paris ein, das seit mehreren Jahrhunderten keinen Feind mehr vor seinen Mauer« gesehen hatte. Der Kaiser Napoleon wurde nun abgesetzt, die kleine, nahe bei Italien gelegene Insel Elba wurde ihm als Wohnsitz übergeben. Auf den französischen Thron wurde der Bruder des hingerichteten Königs Ludwig Xvi. erhoben, der den Namen Ludwig Xviii. annahm.
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