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1. Bilder aus der vaterländischen Geschichte - S. 60

1894 - Münster : Aschendorff
— 60 — der größten Bedeutung. Sein Feldherrntalent und seine Unverzagt-heit hatten die Bewunderung der ganzen Welt erregt; die Tüchtigkeit und Tapferkeit des preußischen Heeres wurde von Freund und Feind gleichmäßig anerkannt. 5tur so war es möglich gewesen, daß der Herrscher eines kleinen Landes sieben Jahre lang den Kampf gegen die Heere fast eines ganzen Erdteiles hatte aushalten können. Preußens Ansehen und Machtstellung war für alle Zukunft begründet; von jetzt an zählte Preußen mit zu den eu rop ä isch en Gro ß m ächten. 15. Friedrichs Thätigkeit im Frieden. Nach der Beendigung des so verderblichen siebenjährigen Krieges war Friedrichs des Großen erste und hauptsächlichste Sorge darauf gerichtet, die Wunden zu heilen, die der Krieg dem Lande geschlagen hatte. Hierbei zeigte er sich als einen ebenso sorgsamen Landesvater und einsichtsvollen Herrscher, wie er sich im Kriege als tüchtigen Feld-Herrn bewiesen hatte. Er reiste selbst überall int Lande umher und überzeugte sich mit eigenen Augen, wo Hülfe nötig war. Landleuten, die durch den Krieg alles verloren hatten, ließ er Saatkorn austeilen, damit sie ihr Land wieder bestellen könnten. Die im Heere nicht uu-bediugt notwendigen Pferde schenkte er den Bauern, die die ihrigen im Kriege eingebüßt hatten. Großen Teilen seines Landes gewährte er siir kürzere oder längere Zeit Steuerfreiheit, bis sie sich von den Schäden der Kriegszeit erholt hatten. Da er den großen Wert der Kartoffeln erkannt hatte, so ließ er deren allgemeinen Anbau von den Kanzeln herab empfehlen. In solche Gegenden, die noch nicht völlig eingebaut waren, zog er Ansiedler aus anderen Gegenden Deutschlands. Große Sumpfstreckeu an der Oder, Warthe und Netze ließ er austrocknen und in fruchtbares Acker - und Wiesenland umwandeln. Um den Verkehr zu heben und zu erleichtern, legte er Straßen und Kanäle an. Besonders ließ er es sich angelegen sein, neue Erwerbszweige in seinem Staate ins Leben zu rufen. So entstand unter seiner Fürsorge die Leinenweberei in Schlesien und die Tuchweberei in Brandenburg. In Berlin errichtete er eine große Porzellanfabrik. Die Einnahmen des Staates suchte er durch die Einrichtung von sogenannten Monopolen zu vermehren. So wurde u. a. der Tabak und der Kaffee nicht, wie jetzt, von Händlern und Kaufleuten verkauft, sondern von Beamten, etwa wie jetzt die Briefmarken. Diese Einrichtung gefiel allerdings den Unterthanen sehr wenig. Vor allem die
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