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1. Bilder aus der vaterländischen Geschichte - S. 61

1894 - Münster : Aschendorff
Steuerbeamten, die darüber zu wachen hatten, daß kein Aassee von Privatleuten verkauft wurde, waren allgemein verhaßt, zumal Da es meistens Franzosen waren, die in damaliger Zeit für besonders geschickte Finanzkünstler galten; man nannte sie spöttischer Weise „Kaffeeriecher." Bekannt und berühmt war Friedrich der Große wegen seiner Gerechtigkeit. Vor den preußischen Gerichten galt jeder gleich, mochte er arm oder reich, von adeliger oder bürgerlicher Abstammung sein. Der König selbst ging in dieser Beziehung mit dem besten Beispiele voran. Allgemein bekannt ist die Geschichte von dem Müller von Sanssouci. Trotzdem der König während der 23 Jahre, die er nach dem Hubertsburger Frieden noch regierte, keinen Krieg mehr geführt hat, bot sich ihm doch noch eine Gelegenheit, sein Gebiet bedeutend zu erweitern. Das einst so mächtige Königreich Polen war nämlich durch innere Zwietracht so zerrüttet worden, daß es sich nicht mehr selbst regieren konnte. Diese Zustände wollte die russische Kaiserin Katharina Ii. benutzen, um sich dieses Reiches durch schlaue Einmischung in seine inneren Angelegenheiten zu bemächtigen. Sie war auch der Erfüllung ihres Wunsches schon nahe. Friedrich der Große befürchtete aber mit Recht, daß dadurch 'Rußlands Macht allzu sehr anwachsen würde. Er wußte es daher soweit zu bringen, daß Rußland, Österreich und Preußen sich im Jahre 1 773 zur ersten Teilung Polens vereinigten. Preußen erhielt dabei die jetzige Provinz Westprenßen nebst einigen anderen Gebietsteilen. Friedrich der Große war auch in den Friedensjahren stets außerordentlich thätig und arbeitsam. Sein Grundsatz war, der König sei der erste Diener des Staates. Diesem Grundsätze gemäß arbeitete er auch mehr als irgend ein Beamter des Staates. Wer nach Potsdam kam, wo Friedrich in seinem Schlosse Sanssouci gewöhnlich wohnte, der fand dort keine kostspielige Hofhaltung, keine glänzenden Feste; aber im Schlosse konnte er einen alten Mann in abgetragenen Kleidern sehen, der früh am Morgen seinen Schreibern die Befehle diktierte, die jedes Ding in Preußen regelten. In den wenigen Mußestunden, die er sich gönnte, liebte er den geselligen Verkehr mit geistreichen Männern, die er mit Verliebe an seinen Hof zog. Er selbst war auch schriftstellerisch thätig. Er schrieb seine Werfe freilich in französischer Sprache, weil er in seiner Jugend nach der Sitte der Zeit hauptsächlich von französischen Lehrern unterrichtet worden war, und die französische Sprache damals in den Kreisen der Gebildeten sich noch eines größeren Ansehens erfreute als die deutsche. Bon den Künsten liebte er besonders die Musik. Er betrieb selbst
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