Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Bilder aus der vaterländischen Geschichte - S. 78

1894 - Münster : Aschendorff
— 78 — brücfutigen ein dmbe machen würde. ©ie nannten den neuen Herrn nur „Nürnberger Tanb" und sagten hochmütig: „Wenn es auch ein ganzes Jahr Burggrafen regnet, wir lassen sie "boch nicht aufkommen." Als Friedrich aber 1412 in die Mark kam, zeigte er den stolzen Abeligen batb, daß er sich nicht mit einer Schattenherrschast begnügen wollte. Viele gewann er durch sein ritterliches, leutseliges Wesen. Wo er aber mit srieblichen Mitteln nicht zum Ziele kam, ba griff er zur Gewalt der Massen und zog gegen die Burgen feiner wiberfpenftigen Unterthanen. Gute Dienste leistete ihm babei eine für damalige Begriffe besonbers große Kanone, die, weil sie sich so schlecht bewegen ließ, vom Volke die „faule Grete" genannt würde. Viele Burgen würden zerstört, und die stolzen, hochmütigen Geschlechter der Quitzow, Brebow, Rochow, Putlitz, Alvensleben und wie sie alle hießen, mußten sich ihrem neuen Canbesherru unterwerfen. Nachdem Friedrich sein Ansehen in der Mark begrünbet hatte, begab er sich nach Konstanz, wo gerade bamals in Gegenwart des Staisei§ Sigismunb eine überaus glänzenbe Kirchenversammlung statt-faud. Hier war es, wo Friedrich am 30. April 1415 mit der Mais B i anbenbnrg belehnt würde unter gleichzeitiger Verleihung bei Kur- und Erzkämmererwürde des „heiligen römischen Reiches deutscher Nation." Allerbings war diese Belehnung ncch nicht b(bingungslos, benn der Kaiser behielt sich und seinen Rachkommen das Recht vor, gegen Zahlung von 400 Ooo ungarischen Golbgulben das Laub wieberzuerwerben. Am 18. April 1417 aber würde die Belehnung in feierlichster Weise auf dem Markte in Konstanz erneuert, und der Kaiser verzichtete babei auf jebes Recht des Rückkaufes. Seit dieser Zeit nannte sich der frühere Burggraf von Nürnberg Markgraf ttnb Kurfürst Friedrich I. Ms solcher regierte er über die Mark bis zum Jahre 1440. Währenb des größten Teiles seiner Regierungszeit war er aber nicht in seinem Laube. Er war nämlich vom Kaiser auch zum Reichsselb-heirn et nannt woiben und mußte als solcher verschiebene langwierige Kriege führen. Während seiner Abwesenheit führte feine Gemahlin Elisabeth, vom Volke „die schöne Else" genannt, die Regierung; sie verstaub es, durch iht milbes, srennbliches Wesen die Bewohner der Müik mit Siebe und Vertrauen zu dem neuen Herrschergeschlecht zu erfüllen.
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer