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1. Bilder aus der vaterländischen Geschichte - S. 95

1894 - Münster : Aschendorff
- 95 — 29. Die Kaiserkrönung Karls des Großen. Im Jahre 799 wurde der Papst Leo Iii. von einer Schar feindlich gesinnter Einwohner der Stadt Rom überfallen und mißhandelt und entging nur mit Mühe dem ^ode. Er begab sich mit seinem Gefolge über die Alpen nach Paderborn im Sachsenlande, um den König der Franken um Hülfe gegen seine Feinde anzuflehen. Karl hielt gerade einen Reichtag ab, d. h. eine Versammlung der Großen seines Reiches, und empfing den Papst mit allen ihm gebührenden Ehren. Er gewährte ihm die erbetene Hülse und ließ ihn von einem Heere nach Rom zurückgeleiten. Im folgenden Jahre erschien er selbst in Rom, um über die Übelthäter zu Gericht zu sitzen. Sie würden zum Tode verurteilt, auf Bitten des Papstes aber zu bauern-ber Verbannung begnabigt. Das Weihnachtsfest nahte heran, mit dem bamals der Beginn des neuen Jahres zusammenfiel. Karl kniete am Morgen bieses Festes in bei* Peterskirche anbächtig an den Stufen des Altares. Da nahte sich unbemerkt der Papst Leo, setzte ihm eine Krone auf das Haupt und rief mit lauter Stimme: „Heil und sieg dem frommen, von Gott gekrönten, großen und friebliebenben Kaiser der Römer!" Diese Worte würden breimal jubelnb von der zahlreich versammelten Volksmenge wieberholt. So tmirbe Kart im Jahre 800 römischer Kaiser, und diese Stellung verlieh ihm und seinem Reiche neuen Glanz und neues Ansehen. Die mit dem Frankenreiche verbundene Kaiserwürde galt als Fortsetzung der alten römischen Kaiserwürbe, die feit der Zertrümmerung des römischen Reiches durch deutsche Völkerschaften im Jahre 476 n. Chr. geruht hatte. Wie der frühere römische Kaiser der Herrscher faft des ganzen Erbkreifes gewesen war, so sollte der neue römische Kaiser der weltliche Oberherr der Christenheit fein, erhaben über alle anberen christlichen Herrscher des Abenb-lanbes. Zugleich galt er als der natürliche Schutzherr der Kirche und des geistlichen Oberhauptes der Christenheit, des Papstes. Neben dem Kaisertitel behielt Karl aber auch den Titel eines Königs der Franken. Nach einer langen und ruhmvollen Regierung starb Karl der Große am 28. Januar 814 und würde im Dome zu Aachen beigesetzt, wo ein einfacher Stein noch heute die Stelle seines Grabes bezeichnet.
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