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1. Unterrichtsstoff der vaterländischen Geschichte in Volksschulen - S. 25

1894 - Breslau : Handel
25 — Büberle, dich werd' ich schon schlachten." Er wurde vor den preußischen Obersten geführt. Dem gefiel der kecke Bursche, so daß er ihm zuredete, preußischer Husar zu werden. Blücher willigte ein. Er wurde iu wenigen Jahren Rittmeister. Aber einmal schrieb er an den alten Fritz einen groben Brief, weil dieser ihm einen andern vorgezogen hatte. Da wurde er mit denselben Worten wie Aork entlassen. Nun war er Landwirt. Das war für ihn eine langweilige Zeit, denn er war mit Leib und Leben Soldat. Endlich wurde er wieder ins Heer aufgenommen. Als Blücher schon 70 Jahre alt war, hat er erst feilte größten Heldenthaten verrichtet. Die wichtigen Schlachten an der Katzbach, bei Leipzig und bei Belle-Alliauce wurden durch ihn gewonnen. Er war immer bereit, die Frauzoseu zusammenzuhauen. Wenn er mit der Nachricht geweckt wurde, die Franzosen seien da, sagte er: „Da können sie die schönste Schmiere kriegen." Die Soldaten liebten ihn sehr. Sie nannten ihn nur „Vater Blücher" oder „Marschall Vorwärts." Der König hatte ihn zum Fürsten von Wahlstatt ernannt. Nach den Freiheitskriegen lebte Blücher in Krieblowitz bei Kanth. Dort besuchte ihn einmal sein König. Das war seine letzte Freude; denn bald darauf starb er. 6. Gneiscnau. Er hieß ursprünglich Netthart und bekam später, als er berühmt gewordeit war, vom Könige den Titel Graf Nett hart von Gneisenan. Seine Jugend war eine sehr traurige. Sein Vater war Offizier in der Reichsarmee, die man damals die „Reißausarmee" nannte, weil sie von Friedrich dem Großen mehrfach geschlagen worden war. Vater und Mutter mußten fliehen, als der Knabe einige Tage alt war. Die Mutter war vor Müdigkeit auf dem Wagen eingeschlafen und verlor das Kind aus ihren Armen. Als sie erwachte, schrie sie vor Verzweiflung auf. Aber ein Soldat hatte das Kind gefunden und brachte es ihr schreiend und zappelnd zurück. Bald darauf starb die Mutter. Der Vater mußte wieder in den Krieg und gab das Kind armen Leuten in Pflege. Hier bekam der kleine Ncithart wenig zu essen, hatte nichts anzuziehen, mußte die Gänse hüten, konnte keine Schule besuchen und wurde häufig geschlagen. Seine Großeltern waren reich, wußten aber nicht, wie es ihrem Enkel gehe, bis ein Schneider sie davon benachrichtigte. Nun kam Gneisenan nach Würzbnrg und hatte es besser. Er besuchte regelmäßig die Schule und war dann Student in Erfurt. Darauf wurde er Offizier int preußischen Heere. Als Preußen von Napoleon besiegt worden war, verteidigte er mit dem Bürgermeister Nettelbeck die Festung Kolberg so tapfer, daß sie von den Franzosen nicht eingenommen werden konnte. In den Freiheitskriegen war er stets bei dem Heere Blüchers. Er stellte den Kriegsplan auf, und Blücher führte ihn ans. Daher nannte ihn Blücher feinen „Kops" und gab einmal das Rätsel auf, wie
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