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1. Unterrichtsstoff der vaterländischen Geschichte in Volksschulen - S. 12

1913 - Breslau : Handel
12 Wückstchtnahme auf Kranke. Einmal war der gute Kaiser Wilhelm in Gastein. Das ist ein Dors im Hochgebirge. Hier kommen warme Quellen ans den Bergen. Das Wasser wird in die Häuser geleitet und zum Baden benutzt. Der Kaiser Wilhelm ging gewöhnlich im Sommer dahin, um durch das Baden seine Gesundheit zu stärken. In der reinen, frischen Luft der Berge ging er gern spazieren. Aber einmal war Regenwetter, und er konnte nicht ausgehen. Deshalb wollte er in seinen großen Wohnzimmern den Spaziergang machen. Da schleppte der Kaiser Decken und Teppiche zusammen und legte sie in eine Reihe, um darauf zu gehen. Eben trat sein Hofprediger ein. Verwundert sah dieser, was der Kaiser tat. Der gute Kaiser Wilhelm aber sagte: „Unter mir liegt ein schwerkranker Herr; ich will nicht, daß er meine Tritte höre und im Schlafe gestört werde." Ein alter Spielkamerad. In einer russischen Stadt lebte ein armer Maurer, namens Friedrich Ackermann. Er war 85 Jahre alt und konnte nicht wehr arbeiten. In anderen Ländern wird für alte Arbeiter nicht so gesorgt, wie bei uns, wo diejenigen, welche alt und schwach geworden sind, bis zu ihrem Tode eine Rente erhalten. Der alte Mann war daher auf die Hilfe seiner Tochter angewiesen, die aber auch schon bei Jahren und eine Witwe war. Seine Jugend hatte der Alte in der Stadt Meinet verlebt. Hier hatte er al* Knabe gern mit anderen Jungen Soldaten gespielt, ^hr Anführer war damals ein schmucker, kräftiger Knabe oon vornehmer Haltung gewesen. Das war der große Kaiser Wilhelm, der im Alter von 10 Jahren mit seiner Mutter nach Memel gekommen war und dort ein halbes Jahr zugebracht hatte. An ihn dachte der alte Maurer in seiner Not. „Er war so gut als Kind," sagte er sich. Darum faßte er sich ein Herz und schrieb dem Kaiser einen Bries. In dem Bries erinnerte er ihn daran, wie er in den Soldatenspielen unter ihm Tambour gewesen war und manchmal auch eines mit dem Degen erhalten hätte, wenn er nicht gefolgt habe. Er konnte auch die Spielplätze noch ganz genau angeben. Rach acht Wochen erhielt der Alte durch bitt Geistlichen des Ortes einen Brief, in dem ihm der gute Kaiser Wilhelm in Erinnerung an die Jugendzeit eine jährliche Unterstützung von 360 Ji zusagte. Da kehrte große Freude in feinem Hause ein. Dreizehn Jahre hat der alte Mann in Dankbarkeit gegen Kaiser Wilhelm die Unterstützung genossen. Dann ist er
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