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1. Vaterländische Geschichte - S. 34

1898 - Berlin : Nicolai
2. Wandlungen. Wichtige und unheilvolleveränderungen waren in dieser Zeit der allgemeinen Auflösung im Leben des deutschen Volkes vor sich gegangen. Je tiefer das königliche Ansehen sank, desto höher stieg die Macht der Großen im Reiche. Die Grafen und Vögte machten ihre Beamtenwürde erblich und betrachteten die Landesteile, über welche sie gesetzt waren, als ihr Eigentum. — Dazu kam die Kriegsnot im ganzen Reiche. Der Heerbann wurde vielen zur Last. Der Notstand wuchs. Viele kleine Grundbesitzer gaben ihre altererbte Freiheit hin und stellten sich in den Dienst eines mächtigen geistlichen oder weltlichen Herrn. Mit der Freiheit seines Gutes verlor der Bauer meist auch seine persönliche Freiheit und wurde des Grundherrn leibeigener oder höriger Mann. Die alten Stammherzogtümer kamen nun wieder auf. Die Bayern, Schwaben, Sachsen, Thüringer, Franken und Lothringer suchten in ihrer Mitte zum gemeinsamen Schutze ein Oberhaupt. Die Herzöge wurden die Vertreter der einzelnen deutschen Stämme und wahrten eifersüchtig ihre Vorrechte. Damit ging die Gauverfassung zu Grunde; das Reich zerfiel in viele Gebiete, über welche die geistlichen und weltlichen Herren eine dauernde Landeshoheit gewannen. Xi. Neubegründung und Erstarkung des Reiches unter dem sächsischen Kaiserhause. *1* a) Heinrich I. 919—936. 1. Wahl. Bei der ersten Königswahl nach dem Aussterben der Karolinger offenbarte sich die vorbildliche Denkungsart eines der deutschen Fürsten, deren Streben sonst auf Ruhm, Glanz und Machterweiterung gerichtet war. Der Sachsenherzog Otto der Erlauchte verzichtete auf die Königskrone zu Gunsten des jüngeren, kriegserfahrenen Konrad von Franken. Dessen Arm war jedoch zu schwach, das Reich zu schützen. Wie würdig er des Thrones war, zeigte sich auch auf dem Sterbebette. Er ermahnte seinen Bruder Eberhard, die Krone dem tapferen Sachsenherzog Heinrich zu überladen. Der Sage nach sollen ihn die ausgesandten Boten am Vogelherd nahe bei Quedlinburg angetroffen haben, woraus sich sein späterer Beiname „Finkler oder Vogelsteller" erklärt. 2. Herstellung der inneren Einheit. Nur die Franken und die Sachsen hatten Heinrich zum Könige gewählt. Auf friedlichem Wege suchte er die übrigen Herzöge zu gewinnen. Es gelang ihm dies jedoch nur bei den Bayern und Schwaben. Lothringen, das sich an
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