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1. Vaterländische Geschichte - S. 48

1898 - Berlin : Nicolai
48 wurden wegen ihrer Zuchtlosigkeit von den empörten Bewohnern Ungarns und Bulgariens erschlagen. Die Fürsten und Ritter hatten weislich die Schwierigkeiten und Gefahren des Unternehmens erwogen und trafen ernste Vorbereitungen. Viele Bischöfe und Edle in Frankreich und Italien hatten das Kreuz genommen. Da im Innern Deutschlands der traurige Bürgerkrieg herrschte, wurden für diesmal nur die Deutschen jenseits des Rheins von der religiösen Begeisterung erfaßt. In Lothringen scharte sich ein zahlreiches Heer von Kreuzfahrern um den Herzog des Landes, den ritterlichen Gottfried von Bouillon, der auch die Führung des ganzen Zuges übernahm. Wohl eine halbe Million Menschen stand in Wehr und Waffen, alle von dem festen Vertrauen erfüllt, Gott werde ihnen den Sieg in dem heiligen Werke verleihen. Die Nordfranzosen und Lothringer wählten den Landweg, die Südfranzosen und die Italiener zogen über das Mittelmeer. Vor Konstantinopel vereinigten sich sämtliche Kreuzfahrer. 4. Kampf und Sieg. Trotz mancher Gefahren erreichten sie glücklich Kleinasien. Hier hatten sie schwere Kämpfe gegen die Türken zu bestehen; mehr noch litten sie durch Seuchen und Hungersnot. Doch vollführten sie glänzende Kriegsthaten, die die Welt in Verwunderung versetzten. Das eroberte Land wurde zu Fürstentümern umgestaltet und abendländischen Fürsten übertragen, die vertragsmäßig die Oberhoheit des griechischen Kaisers anerkannten. Im dritten Jahre erreichte das Heer, jetzt nur noch rund 20 Ooo Mann stark, Jerusalem. Als die Kreuzfahrer von einem Berge herab die Zinnen der Stadt erblickten, fielen sie zu Boden und küßten unter Freudenthränen die heilige Erde. Nach langer, schwerer Belagerung wurde der Sturm auf die Stadt gewagt. Als der erste stürmte Gottfried mit den Seinen auf die Mauer und in die Stadt und pflanzte die Kreuzesfahne auf. Jerusalem wurde genommen (1099). 5. Erfolg. So war das Ziel des Unternehmens erreicht. Gottfried von Bouillon wurde zum Könige gewählt. Er aber nannte sich „Beschützer des heiligen Grabes"; denn er muk da nicht eine goldene Krone tragen, wo sein Herr und Heiland mit Domen gekrönt worden war. Unter ihm und seinen Nachfolgern wurde ganz Palästina eingenommen und nach europäischer Weise verwaltet.
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