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1. Vaterländische Geschichte - S. 84

1898 - Berlin : Nicolai
84 von den sehr teuren geschriebenen Büchern kaufen konnte, war ganz auf die mündliche Mitteilung angewiesen. Wissenschaftliche Bildung konnte man allein in den Klosterschulen und auf den seit der Mitte des 14. Jahrhunderts eingerichteten Hochschulen erlangen. Eine Wendung zum Besseren konnte nur dann eintreten, wenn es glückte, die Bücher billiger herzustellen. Mit der Lösung der schwierigen Aufgabe, geschriebene Worte in kurzer Zeit und mit leichter Mühe bis zu tauseud Malen zu vervielfältigen, beschäftigte sich um 1440 unablässig ein aus Maiuz gebürtiger Bürger Straß-burgs — Johann Wittenberg. Allgemein bekannt war, daß man Bilder dnrch die Holzschneidekunst vervielfältigen konnte. Man schnitt sie auf hölzerne Tafeln, überzog die Oberfläche mit Schwärze und druckte sie auf Papier ab. Auch gauze Schriftzeichen schnitzte man in Holz. um sie mit beit Bildern abzudrucken. An diese bekannten Thatsachen lehnten sich Gutenbergs Versuche, ganze Bücher zu drucken, an. Er begann damit, ganze Seilen einzuschneiden und zu vervielfältigen. Allein dies Verfahren war zu kostspielig. War eine Seile ausreichend vervielfacht oder waren nur einige Schriftzeilen derselben verdorben, so war die ganze Holztafel unbrauchbar geworden. Gutenberg schnitt daher die Zeichen an der Spitze hölzerner Stäbchen aus und verband die buchenen Stäbchen untereinander. (Nach ihnen heißen unsere Lantzeichen Buchstaben.) Bald erkannte er jedoch, daß er auch auf diesem Wege nicht zum Ziele gelange, da das wenig widerstandsfähige Material leicht zerbrach und der Druck undeutlich wurde. Er begann daher die Schriftzeichen (Typen, Lettern) in Formen (Matrizen) zu gießen. Die Typen aus Blei waren zu weich, diejenigen aus Eisen zu hart, so daß sie beim Drucken das Papier zerrissen. Dem Verfahren hafteten also noch Mängel an. Die bisherigen Verbessentttgsversitche hatten Gutenbergs ganzes Vermögen verschlungen. Nach Mainz zurückgekehrt, verband er sich mit einem reichen Manne namens Faust, der ihm unter schweren Bedingungen das Geld zur Herstellung der Druckergeräte vorstreckte. Er führte ihm tu Schöffer auch einen geschickten, kunstfertigen Gehilfen zu, dem es gelang, eine Mischung aus Zinn und Blei herzustellen, deren Härtegrad für die Lettern gerade geeignet war. Schöffer erfand noch eine aus Kienruß und Leinöl hergestellte brauchbare Druckerschwärze und Gutenberg die Druckerpresse. Zuerst wurden kleine Gebet- u. a. Bücher gedruckt und verkauft, endlich ging man an die Herstellung der lateinischen Bibel. Mitten in der besten Arbeit traf
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