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1. Vaterländische Geschichte - S. 105

1898 - Berlin : Nicolai
105 Schlacht. Die Sachsen ergriffen bald die Flucht, aber die Schweden warfen den Feind zurück und zersprengten das feindliche Heer. Nach errungenem Siege kniete Gustav Adolf mit seinem Heere nieder und daukte inbrünstig dem Herrn der Schlachten. Durch deu ersten Glücksfall uach langer Not und Bedrängnis faßten die Protestanten neuen Mut und gewannen Vertrauen zu dem Könige. — Derselbe wandte sich nun in die Main- und Rheingegenden, alsdann nach Schwaben und Bayern. Nirgends fand er nennenswerten Widerstand. Überall ließ er sich den Lehnseid leisten. Am Lech suchte ihm Tilly den Übergang zu wehren. Unter dem Donner der Kanonen schlugen die Schweden eine Brücke über den Fluß und gelangten glücklich ans andere Ufer. In dem sich nun entspinnenden Kampfe wurde Tilly besiegt und tödlich verwundet. Bald darauf hielt der Sieger iu der Hauptstadt des Landes seinen Einzug. Auch Bayeru erfuhr jetzt die Schrecken des Krieges. In seiner Bedrängnis bot der Kaiser Wallenstein die oberste Feldherrnstelle wieder an. Nachdem er den Kaiser seinen Stolz, seine Macht und Bedeutung hatte fühlen lassen, sagte er endlich zu. Unbeschränkter Befehlshaber wollte er sein, der Kaiser durfte uie bei dem Heere erscheinen, nach dem Kriege sollte ihm ein österreichisches Erbland zufallen. Notgedrungen willigte der Kaiser in diese harten Bediuguugen, welche eiue ungeheure Macht iu Wallensteins Hände legten und ihn zum Herrn und Meister des Reiches machten. Scharenweise zogen die alten Soldknechte und neues Ariegsvolk herbei; iu wenigen Monaten war wieder ein Heer von 50000 Mann beisammen. Rasch vertrieb Wallenstein die Sachsen aus Böhmen. Aus Rache und Schadenfreude gegeu den verhaßten bayrischen Kurfürsten zögerte er lange, Bayern von seinen Feinden zu befreien. Wocheulaug lageu sich beide Heere iu verschanzten Lagern bei Nürnberg gegenüber. Von drückendem Mangel getrieben, unternahmen die Schweden einen Sturm auf Walleusteius Lager, wurden aber blutig zurückgeschlagen. Endlich zogen sie ab. Wallenstein wandte sich nach Sachsen. Gustav Adolf rückte uach, entschlossen, die Entscheidungsschlacht sogleich zu wagen. Bei dem Dorfe Lützen kam es in der Ebene von Leipzig wieder zum Kampfe. Es war am 6. (16.) November 1632. Ein dichter Nebel bedeckte die Erde. Als der König ans dem Schlacht-felde erschien, gab er die alte Siegeslosuug: „Gott mit uns!" Die Trompeten bliesen, die Krieger sangen ein vom Könige selbst gedichtetes geistliches Lied. Mit dem Schlachtruf: „Jesus Maria!"
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