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1. Vaterländische Geschichte - S. 190

1898 - Berlin : Nicolai
190 der Luftschiffer. Bier- und Kaffeehäuser wurden gern besucht; auch die Wein- und Branntweinstuben erfreuten sich eines steigenden Zuspruchs. Das Tabakrauchen aus weißen holländischen Thonpfeifen war sehr verbreitet, Cigarren kamen erst später in Aufnahme. Beliebt bei Männern und Frauen war das Schnupfen; eine Dose führten die meisten Personen bei sich. 2. Schon bei Lebzeiten Friedrichs des Großen hatte die deutsche Dichtkunst Erzeugnisse von unvergänglichem Werte hervorgebracht. Unsere größten Dichter Klopstock, Lessing, Herder, Wieland, Goethe und Schiller bereicherten die deutsche Litteratur durch Werke, welche dieser Zeit die Bezeichnung „Blütezeit oder Glanzperiode" eintrugen. Um die genannten Häupter der Dichtkunst scharte sich ein Kreis von Sängern, die sich zu segensvoll wirkenden Gruppen zusammenschlössen. So ging Friedrichs Voraussage unmittelbar nach seinem Tode und gerade während der großen Unruhen, die ganz Europa erschütterten, in Erfüllung. Der Hof Karl Augusts zu Weimar war der Sammelpunkt der hervorragendsten Geister jener Zeit. Goethe und Schiller, Wieland und Herder hatten ihren Wohnsitz in der kleinen Residenz aufgeschlagen; sie bildeten den Mittelpunkt des damaligen Geisteslebens. Allmählich erwachte auch das Bildungsinteresse und die Lesefreude des Volkes, und der edle Geist, den die Dichtungen atmeten, wirkte läuternd auf die Denkweise und Gesinnung des Einzelnen und der Gesamtheit. Jetzt lernte auch die Menge einsehen: „Was nur der Sinne Lust erwecket, Was nur des Leibes Blöße decket, Ist nicht das Ziel, der Menschheit vorgestecket". — „Wissen macht frei, frei von der Sinne Sklaverei, frei von des Zufalls Macht frei von der Leidenschaft und Sünde Tyrannei". Auch deutsche Gelehrte (Winckelmann, Kant n. a.) erregten durch ihre Werke allgemeines Aufsehen. — Die hohe Wertschätzung der Bildung führte zur Gründung und Verbesserung von Schulen in Stadt und Land. Besonders für das höhere Schulwesen wirkte, Basedow in Dessau, für das Volksschulwesen (wie Rochow) der von tiefer Menschenliebe erfüllte Pestalozzi in der Schweiz, der sich den Ehrennahmen „Lehrer der Lehrer" erworben hat.
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