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1. Deutsche und brandenburgisch-preussische Geschichte vom Ausgang des Mittelalters bis zur Gegenwart - S. 61

1896 - : Buchh. des Waisenhauses
Ii. Friedrich Wilhelm, der Große Kurfürst, 1640 — 1688. 61 6erg verteidigte bte Stadt zwei Monate lang, bis ein Ersatzheer unter Karl von Lothringen und dem polnischen Könige Johann Sobieski heranzog und das türkische Heer schlug. Deutsche und polnische Truppen folgten den abziehenben Türken nach Ungarn und eroberten Dfen und einen großen Teil Ungarns. In biesen Kämpfen würde der Kaiser auch durch bmnbenburgische Hilfstruppen unterstützt. 5. Neues Bündnis mit dem Kaiser. Anfhe-mig des Edikts von Nantes. Währenb aller biefer Jahre hatte der Große Kurfürst wieberholt seine Ansprüche auf die schlesischen Fürstentümer beim Kaiser geltenb zu machen versucht. Im Jahre der Schlacht bei Fehrbellin war nämlich das Herzogshaus von Liegnitz ausgestorben, und nach des Kurfürsten Auffassung hätten auf Grunb des Erbvertrages Joachims Ii. die Fürstentümer Liegnitz, Brieg und Wohlan nunmehr an Branbenburg fallen müssen. Leopolb I. hatte aber biefe Laube als Lehen Böhmens eingezogen und wies trotz der branbenburgischen Hilse alle Forberungen des Kurfürsten zurück. Ebenso wollte er das Fürstentum Jägernborf, das im Anfange des dreißigjährigen Krieges seinem Herrn, einem brandenburgischen Markgrafen, wegen der Unterstützung des „Winter-königs" abgesprochen war, nicht herausgeben. Diese Undankbarkeit des Kaisers ließ die durch den Frieden zu Npmwegen erregte Erbitterung des Kurfürsten immer mehr anwachsen. Aber die Erkenntnis, daß er auch bei Frankreich feine Unterstützung seiner schlesischen Forderungen fand, und die Einsicht, daß durch die im Osten und im Westen von den Türken und von Frankreich zugleich drohende Gefahr doch nicht bloß dem Kaiser, fonbern schließlich, wenn biefer unterlag, auch dem Reiche und allen Fürsten Verderben bringen mußte, ließ den Großen Kurfürsten feinen Groll mehr und mehr vergessen. Dazu kam noch folgendes. Der französische König Heinrich Iv.1) hatte nach dreißigjährigen Religionskriegen den französischen Reformierten (Hugenotten) durch das Edikt von Nantes ^) 1598 Religionsfreiheit und Gleichberechtigung mit den Katholiken gewährt. Ludwig Xiv. aber hob 1685 das Ebikt von i6s5 Nantes auf und suchte durch Bedrückungen, Verfolgungen und Gewalt-maßregeln aller Art die Hugenotten zum Übertritt zur katholischen Kirche zu bewegen; er verbot die Auswanderung aus Frankreich und sperrte die Grenzen. Trotzdem gelang es vielen Tausenden, ins Ausland zu entkommen. Sofort eröffnete Friedrich Wilhelm den Flüchtlingen eine Freistatt in feinen Landen und ließ sich durch feine Drohung des französischen Königs in der Sorge für seine Glaubensgenossen behin- 1) Heinrich Iv. Dort Frankreich regierte von 1589 — 1610. 2) Nantes, die Hauptstadt der Bretagne, liegt unweit der Mündung der Loire.
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