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1. Deutsche und brandenburgisch-preussische Geschichte vom Ausgang des Mittelalters bis zur Gegenwart - S. 67

1896 - : Buchh. des Waisenhauses
Iii. Friedrich Iii. Kurfürst von Brandenburg, König in Preußen 1688 — 1713. 67 Durch diese Niederlagen war Frankreichs Kraft gebrochen, das Land unter der Last der Kriegssteuern und unsinnigen Verschwendung des Hofes zu Versailles verarmt. Daher bat Ludwig Xiv. um Frieden. Er erbot sich, nicht nur auf die spanische Monarchie zu verzichten, sondern auch alle Eroberungen, selbst Straßburg, herauszugeben und sogar Hilfsgelder zur Vertreibung seines Enkels Philipp zu zahlen. Da aber die Verbündeten die entwürdigende Zumutung an ihn stellten, seinen Enkel mit französischen Truppen^ aus Spanien zu vertreiben, so griff er noch einmal zu den Waffen. Der Tod des Kaisers Joseph I., der als Nachfolger Leopolds I. von 1705 — 1711 regiert hatte, und ein Ministerwechsel nt 1704-1711 England brachten ihm Erlösung. Auf Joseph I. folgte nämlich in Österreich und auf dem Kaiserthrone sein einziger Bruder Karl als Karl Vi., 1711 — 1740. Für diesen nun auch noch die spanische 1711-1740 Monarchie zu erobern, lag nicht im Interesse der Verbündeten. In England kam ein friedlich gesinntes Ministerium zur Regierung, und Marlborongh wurde abberufen. Im Jahre 1713 schlossen zunächst Eng-1713 land, Holland und Preußen mit Frankreich den Frieden zu Utrecht2) Der Kaiser setzte zwar den Kampf fort, doch nach einem unglücklichen Feldzuge Eugens von Savoyen machte auch er 1714 zu Rastatts seinen Frieden mit Frankreich; das Reich trat diesen Friedensschlüssen zu Baden in der Schweiz bei. England erhielt Gibraltar, der Kaiser die spanischen Niederlande, Mailand und Neapel, Philipp (V.) Spanien und die Kolonieen, Preußen das Ober-Quartier von Geldern.^ Durch den spanischen Erbfolgekrieg wurde das Übergewicht Frankreichs in Europa gebrochen. 2. Innere Verhältnisse unter Friedrich I. Wie an anderen Höfen, so herrschte auch am Berliner eine große Pracht und ungemessene Verschwendung, namentlich seitdem der treffliche Dunkelmann gestürzt war, der die Staatsgeschäfte im Sinne des Großen Kurfürsten geführt hatte. Seine Nachfolger, zumal der charakterlose Graf von Wartenberg, beeinflußten alle Handlungen des Herrichers m der unwürdigsten Weise. Das Land war deshalb mit Abgaben schwer belastet. Nur Kunst und Wissenschaft fanden durch Friedrich eme Unterstützung. Berlin verschönerte er durch zahlreiche und geschmackvolle Bauten, die er durch den Baumeister Schlüter aufführen ließ, wie das königliche Schloß, das Zeughaus, die „lange 1) Utrecht liegt am krummen Rhein und an der Vechte. 2) Rastatt liegt in Baden, nahe der Mündung der Murg in den Rhein. 3) Geldern liegt an der Maas, südlich von Kleve und westlich von Mörs. 5*
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