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1. Deutsche und brandenburgisch-preussische Geschichte vom Ausgang des Mittelalters bis zur Gegenwart - S. 131

1896 - : Buchh. des Waisenhauses
I. Preußen imb Deutschland bis zum Tode Friedrich Wilhelms Iii. 131 Die Ermordung des Dichters Kvtzebue, der russischer Staatsrat war und für einen Spion gehalten wurde, durch den Studenten Ludwig Sand gab den Gegnern der Volksbewegung Veranlassung zu einer jahrelangen Verfolgung vieler Männer und Jünglinge, die für eine größere nationale Einheit eintraten. Diese Niederwerfung der Einheitsbestrebungen wurde besonders durch den österreichischen Minister Fürst Metternich betrieben. Auch in Preußen wurden nach den Karlsbader Beschlüssen viele wegen „demagogischer Umtriebe" versolgt und bestraft, wie Jahn und Ernst Moritz Arndt. Die Burschenschaften und die Turnvereine wurden aufgehoben. Einen besonderen Rückhalt fanden diese Verfolgungen an der „heiligen Alliance", einem durch die Monarchen von Rußland, Preußen und Österreich 1815 geschlossenen Bunde, dem später fast alle europäischen Mächte beitraten. Zunächst hatten es die drei Monarchen beim Abschlüsse dieses Bundes als ihr Streben bezeichnet, nur die Vorschriften des Christentums in ihren: Verhältnisse zu einander und zu ihren Unterthanen befolgen und sich gegenseitig jederzeit Beistand und Hilfe leisten zu wollen; bald aber wurde der alleinige Zweck des Bundes die Unterdrückung jeder freiheitlichen Bewegung und Entwickelung und demgemäß auch die Einmischung in die inneren Angelegenheiten fremder Staaten. 2. Friedrich Wilhelms Iii. innere Regenteilthätigkeit. Nach den Freiheitskriegen folgten lange Jahre des tiefsten Friedens für Preußen und Deutschland, die sich daher von all dem Ungemach aus der Zeit der Bebrückung und des Kampfes erholen konnten. In btefer Zeit hat sich Friedrich Wilhelms Regierung als eine wahrhaft landesväterliche bewiesen. Die wirtschaftliche Hebung des Landes. Nach dem Friedensschlüsse zeigten )ich die Nachwehen der Kontinentalsperre. Während England den deutschen Markt mit seinen so lange zurückgehaltenen Waren überschwemmte, erschwerte es die Einfuhr von Getreide durch einen hohen Schutzzoll, den es zur Erhaltung seiner während der Kontinentalsperre vergrößerten Landwirtschaft erhob. Dadurch folgten die schlimmsten Jahre der Landwirtschaft und des Handels. Der König hob daher zur Erleichterung des Verkehrs die Binnenzölle auf und ließ nur an der Landesgrenze einen Zoll erheben. Ein maßvoller Schutzzoll und der Bau zahlreicher Kunststraßen bewirkten endlich einen steigenden Wohlstand. — Noch wichtiger war für den Handel des ganzen deutschen Vaterlandes der Abschluß eiues Zollvereins, dem nach und nach bis 1834 fast alle deutschen Staaten außerhalb Österreichs beitraten. Zollfrei gingen aus einem Lande in das andere die Waren über; dagegen wurden die Einkünfte aus den Grenzzöllen des Zollvereinsgebiets nach der Bevölkerung der Einzelstaaten verteilt. Durch 9*
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