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1. Deutsche und brandenburgisch-preussische Geschichte vom Ausgang des Mittelalters bis zur Gegenwart - S. 142

1896 - : Buchh. des Waisenhauses
142 Das Zeitalter Wilhelms 1. sowie durch die Feier von Schillers hundertjährigem Geburtslage gepflegt. Ein Staat, zerrissen wie Deutschland, suchte in jenen Tagen seine Einheit und Freiheit vom Auslande zu erkämpfen: Italien. Viktor Emanuel, König von Sardinien und Piemont, beraten durch seinen Minister Cavour, unternahm das Werk der Einigung im Bunde mit Napoleon. In dem Kriege Österreichs gegen Sardinien und Frankreich 1859 blieb Preußen anfangs neutral; als jedoch Österreich besiegt war, erklärte es sich zur Bundeshilfe bereit, um eine französische Übermacht zu verhindern, beanspruchte aber die Führung der gesamten deutschen Streitmacht. Um eine bevorzugte Stellung Preußens in Deutschland zu verhindern, zog es Kaiser Franz Josephs vor, Frieden zu schließen und auf die Lombardei zu verzichten. Napoleon ließ sich von Italien für seinen Beistand Nizza und Savoyen abtreten. König Wilhelm hatte nicht erst hieraus, sondern schon aus den Mißerfolgen seines Bruders in der innern und äußern Politik ersehen können, daß Preußen alle seine Kräfte zusammennehmen müsse, uni aus seiner Isolierung herauszutreten und eine seiner Bedeutung würdige Stelle in Deutschland wie in Europa zu gewinnen. Daher ließ er dem Landtag durch den Kriegsminister v. Roon und den 1862 berufenen Staatsminister Ctto v. Bismarck (geboren am 1. April 1815 zu Schönhausen in der Altmark) einen Plan für die Reorganisation der Armee vorlegen. Um sowohl die Landwehr im Kriegsfall zu schonen als auch eine schnellere Mobilmachung zu ermöglichen und zugleich die Truppenzahl zu vermehren, sollten entsprechend dem Wachstum der Bevölkerung (seit 1814 war die Einwohnerzahl von 11 auf 18 Millionen gestiegen) statt 40000 alljährlich 63000 Mann ausgehoben und die Reserve-Dienstzeit von 2 auf 4 Jahre vermehrt werden. Die Mehrheit des Abgeordnetenhauses weigerte sich aber, die für die Durchführung jener Maßregel geforderten Geldmittel zu bewilligen, da sie der Ansicht war, daß es dem preußischen Staate auch ohne dieselbe gelingen müsse, an die Spitze Deutschlands zu treten, allein durch Befolgung einer liberalen Politik und durch „moralische Eroberungen" im deutschen Volke. Der König und seine Räte waren aber von der Notwendigkeit der Reorganisation überzeugt und führten trotz des Widerspruchs des Abgeordnetenhauses das begonnene Werk durch. 1864 2. Krieg Österreichs und Preußens gegen Dänemark 1864. Das preußische Heer sollte bald Gelegenheit erhalten, seine Kriegs-tüchtigkeit zu erproben. In Dänemark war 1863 König Friedrich Vii. kinderlos gestorben. Sein Nachfolger Christian Ix. hatte dem Drängen des dänischen Volkes nachgegeben und eine schon unter seinem Vorgänger 1) Franz Joseph regiert seit 1848.
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